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Eine 71-jährige Seniorin aus Coburg wurde am 19. Februar 2025 Opfer eines Trickbetrugs, als sie einem sogenannten Schockanruf zum Opfer fiel. Die Betrüger gaben sich als Angehörige aus und behaupteten, der Sohn der Seniorin habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Ein angeblicher Staatsanwalt forderte eine hohe Kaution, um eine drohende Gefängnisstrafe abzuwenden.
Unter dem Druck der Situation übergab die Seniorin an ihrer Wohnungstür einen niedrigen fünfstelligen Betrag an eine vermeintliche Justizmitarbeiterin. Nachdem die Betrügerin den Raum verlassen hatte, schöpfte die Seniorin Verdacht und informierte umgehend die Polizei. In Wallenfels, im benachbarten Landkreis Kronach, wurde noch am selben Tag eine 35-jährige Verdächtige festgenommen. Bei dieser Festnahme fand die Polizei das mutmaßlich ergaunerte Bargeld.
Ermittlungen und Haftbefehl
Am 20. Februar 2025 erließ ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg einen Haftbefehl gegen die Verdächtige, die sich mittlerweile in einer Justizvollzugsanstalt befindet. Die Kriminalpolizei Coburg hat die weiteren Ermittlungen in diesem Fall übernommen.
Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am 24. Mai 2023 berichtete, warnt die Behörde vor solchen „Schockanrufen“. Diese Betrugsmasche wird zunehmend häufiger beobachtet, wobei die Täter sich als nahe Angehörige in Notlagen ausgeben und die Opfer unter Druck setzen. Oft wird vorgetäuscht, dass ein Angehöriger in einen Verkehrsunfall oder eine Straftat verwickelt ist, was die Opfer zu unüberlegten Handlungen verleiten soll. Die Betrüger fordern häufig hohe Summen als Kaution und können dazu führen, dass die Opfer Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte übergeben.
Um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen, empfiehlt das BKA mehrere Vorsichtsmaßnahmen. Dazu gehört, dass man nicht auf die Aufforderungen der Anrufer eingehen, keine persönlichen oder finanziellen Informationen am Telefon preisgeben und im Zweifelsfall Angehörige unter bekannten Nummern anrufen sollte. Bei Verdacht auf einen Betrugsversuch sollte umgehend die örtliche Polizeidienststelle informiert werden.