Dachau

Karlsfeld vor neuem Kfz-Kennzeichen: Symbol der Verbundenheit!

Die Diskussion um ein eigenes Kfz-Kennzeichen für die Gemeinde Karlsfeld nimmt Fahrt auf. Der Uniprofessor Ralf Bochert hat in seinem Vorschlag betont, dass mittelgroße Städte, darunter auch Karlsfeld, von einer individuellen Kennzeichnung profitieren könnten. Dies wurde von der CSU im Gemeinderat aufgegriffen, die einen Antrag zur Einführung des Nummernschilds „KFD“ gestellt hat. Bernd Wanka, CSU-Gemeinderat und Verkehrsreferent, brachte den Antrag in der jüngsten Sitzung ein.

Der Antrag zielt darauf ab, den Karlsfeldern die Möglichkeit zu bieten, ein eigenes Nummernschild als freiwillige Option neben dem bestehenden „DAH“ zu nutzen. Um dies zu erreichen, ist eine Rechtsänderung des Bundesrats erforderlich. Das Bundesverkehrsministerium hat bereits grundsätzlich positiv auf den Vorschlag reagiert. Wanka unterstrich, dass die Einführung des neuen Kennzeichens keine Kosten für die Gemeinde verursachen und keinen zusätzlichen Verwaltungsaufwand mit sich bringen würde.

Unterstützung für lokale Identität

Bei einem positiven Beschluss könnte der Antrag an den Bürgermeister von Vaterstetten weitergeleitet werden, der für die Sammlung der Beschlüsse aus Bayern zuständig ist. Insbesondere die Hälfte der 18 vorgeschlagenen Städte in Bayern befürwortet bereits ein eigenes Kennzeichen. Bochert sieht ein individuelles Kennzeichen als wichtiges Symbol für die Zugehörigkeit zur Kommune, da Karlsfeld in der Vergangenheit durch negative Assoziationen mit der Kreiskennung „DAH“ betroffen war. Für viele Bürger in Karlsfeld stellt ein eigenes Nummernschild einen Ausdruck ihrer Verbundenheit mit dem Wohnort dar.

Der Vorstoß von Ralf Bochert, Professor für Destinationsmanagement an der Hochschule Heilbronn, umfasst die Einführung eigener Kfz-Ortskennzeichen für insgesamt 320 deutsche Städte. Das Ziel dieser Initiative ist es, die lokale Identität zu stärken und das Stadtmarketing zu verbessern. Bis zum Jahr 2012 galt in Deutschland die Regel, dass jedem Verwaltungsbezirk ein festgelegtes Kennzeichen zugeordnet war. Seither haben Autofahrer die Möglichkeit, zwischen mehreren Orts- und Regionalkürzeln zu wählen, wenn diese nicht mehr in Gebrauch sind. Laut Bocherts Entwurf könnten Mittelstädte mit mehr als 20.000 Einwohnern, die derzeit keine eigenen Kennzeichen haben, ebenfalls ein eigenes Kürzel erhalten.

Die positiven Reaktionen auf das Konzept deuten darauf hin, dass es eine breite Unterstützung für die Einführung eigener Kfz-Kennzeichen gibt. Seit 2012 wurden über 300 Alt-Kennzeichen wieder eingeführt, und es gibt aktuell mehr als 700 verschiedene Ortskennungen in Deutschland. Trotz dieser Entwicklung äußerte Achim Brötel, Präsident des Landkreistags, Kritik und wies darauf hin, dass es dringlichere Probleme zu lösen gäbe.