
Am Freitagmorgen äußerte Viktoria Ledermann, Schulleiterin der Greta-Fischer-Schule, ihren Unmut über die kontinuierlichen Verzögerungen bei der Sanierung des Schulgebäudes. In einer Sitzung betonte sie, dass die Schulfamilie seit Jahren auf Lösungen warte. Ledermann führte aus, dass die Situation zunehmend belastend sei und sie sowie ihr Team am Ende ihrer Kräfte seien. Zu den komplizierten Umständen trage auch der Umstand bei, dass der Förderbedarf im Landkreis die Kapazitäten der Schule übersteigt, wie Schulamtsleiter Albert Sikora berichtete.
Im Rahmen der Sitzung stellte Jörg Bögeholz die neuesten Pläne der Verwaltung für den Ausbau der Greta-Fischer-Schule vor. Die Landkreisverwaltung favorisiert das „Szenario 2“, welches die dauerhafte Auslagerung der schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) an einen anderen Standort vorsieht. Dieses Szenario beinhaltet den Abriss von Haus 2 und den Bau eines Teilersatzgebäudes, das etwa halb so groß oder etwas größer sein soll als das bestehende Gebäude. Die geschätzten Kosten für dieses Szenario liegen im mittleren Millionenbereich, ohne einen genauen Betrag zu nennen.
Pläne für die Zukunft der Greta-Fischer-Schule
Der Baubeginn könnte im Herbst 2026 stattfinden, jedoch wäre eine Erweiterung der Förderschulkapazitäten am Standort Dachau nicht möglich. Eine alternative Option, das „Szenario 1“, würde die Auslagerung eines größeren Bereichs der Schule ohne einen Ersatzbau am aktuellen Standort vorsehen, wobei hier der Baubeginn frühestens 2027 wäre und die Kosten höher ausfallen würden.
Die Verwaltung präsentierte diese beiden Szenarien als Alternativen zu einer „großen Lösung“, die einen vollständigen Ersatz von Haus 2 für rund 20 Millionen Euro vorsah. Allerdings verfügte der Landkreis nicht über die finanziellen Mittel, um diese große Lösung umzusetzen. In der Sitzung entstand eine Diskussion über die Angemessenheit der vorgeschlagenen Lösungen angesichts des hohen Bedarfs. CSU-Kreisrat Stefan Kolbe beantragte, die Entscheidung zu vertagen, da er die präsentierten Lösungen für nicht nachhaltig hielt.
Ledermann äußerte Bedenken hinsichtlich der logistischen Herausforderungen, die mit der Auslagerung der SVE verbunden sind, und stellte die langfristige Nutzbarkeit der Pavillons infrage. Für den 28. April ist eine Sondersitzung geplant, in der die Standorte besichtigt werden sollen, um eine fundierte Lösung zu finden. Landrat Löwl schlug vor, die Entscheidung bis zur Sitzung am 11. Juli zu vertagen, um genauere Alternativen und Zeitpläne zu erarbeiten. Ledermann äußerte zudem ihre Befürchtungen, dass bei einer Vertagung vor 2027 keine Fortschritte erzielt werden könnten.
Über die Greta-Fischer-Schule
Die Greta-Fischer-Schule ist ein Sonderpädagogisches Förderzentrum, das dazu dient, Kinder und Jugendliche beim Aufbau ihres Selbstwertgefühls sowie schullicher Kompetenzen zu unterstützen. Unterricht wird individuell und in Abstimmung mit Schülern, Eltern und Therapeuten gestaltet. Die Angebote umfassen kleinere Klassen von der Vorschul- bis zur Hauptschulstufe, wobei der Fokus auf der maximalen Entfaltung des Potentials in Bereichen wie Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Lernen und Verhalten liegt. Zudem wird Wert auf den gezielten Aufbau von Lernkompetenzen, wie Selbststeuerung und verantwortungsvolles Handeln, gelegt, während kooperatives Lernen in Gruppen einen hohen Stellenwert einnimmt, wie die [Greta-Fischer-Schule](https://www.greta-fischer-schule.de/) erläutert.