In einer aufregenden Wendung für die bayerische Aquakultur hat die Europäische Investitionsbank (EIB) der Oceanloop-Gruppe ein beeindruckendes Darlehen in Höhe von 35 Millionen Euro zugesagt. Diese finanzielle Unterstützung markiert einen bedeutenden Schritt für das Unternehmen, das sich auf die innovative Zucht von Garnelen und anderen Meeresfrüchten spezialisiert hat. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wird das Darlehen für den Bau einer neuen Farm in Kiel sowie für Forschungs- und Entwicklungsprojekte verwendet, um die Produktionskapazität von fünf auf 60 Tonnen pro Jahr zu steigern.
Die Oceanloop-Gruppe, die ihren Ursprung im kleinen Langenpreising hat, wo alles 2012 begann, hat sich schnell zu einem führenden Anbieter von Indoor-Zuchtanlagen in Europa entwickelt. Gründer und Geschäftsführer Fabian Riedel, der einst als Student mit einem Kompagnon die Firma Crusta Nova ins Leben rief, hat mit seiner Vision eine Erfolgsgeschichte geschrieben. In Langenpreising werden die Garnelen in hochmodernen Becken bei konstanten 35 Grad Celsius gezüchtet, wobei das Salzwasser kontinuierlich aufbereitet wird.
Innovative Ansätze für nachhaltige Aquakultur
Die EIB lobt Oceanloop für seine nachhaltigen Praktiken und die Verwendung modernster Technologien. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz wird das Tierwohl der Garnelen in Echtzeit überwacht, was zu einer besseren Lebensqualität der Tiere führt. Riedel betont, dass die Aquakulturindustrie dringend nachhaltige Lösungen benötigt, um die jahrzehntelange Überfischung der Ozeane zu bekämpfen. Die Oceanloop-Gruppe plant, mit erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik ihre Produktionsstätten umweltfreundlicher zu gestalten.
Die EIB hat in einer gemeinsamen Pressemitteilung auch die Pläne von Oceanloop für eine neue Indoor-Farm auf Gran Canaria hervorgehoben, die eine jährliche Kapazität von 2.000 Tonnen White Tiger Garnelen haben soll. Diese Garnelenart ist weltweit die am häufigsten gezüchtete Meeresfrucht und wird für ihre hohe Nachfrage geschätzt. Laut Fischmagazin plant Oceanloop zudem, exotische Weißfischarten wie den Grouper zu züchten, was die Produktpalette weiter diversifizieren wird.
Ein Blick in die Zukunft
Mit den 35 Millionen Euro von der EIB und weiteren 8 Millionen Euro, die Oceanloop von privaten Investoren einwerben möchte, stehen die Chancen gut, dass das Unternehmen seine ehrgeizigen Ziele erreicht. Riedel ist optimistisch, dass die Unterstützung der EIB das Einwerben weiterer Gelder erleichtern wird. Die geplante Erweiterung der Farm in Kiel und der Bau der neuen Anlage auf Gran Canaria könnten Oceanloop zu einem der führenden Anbieter in der nachhaltigen Aquakultur machen.
Die Vision von Oceanloop ist klar: Hochwertige Meeresfrüchte, die nicht aus überfischten Gewässern stammen, sondern aus modernen, landgestützten Farmen in Europa. Dies könnte nicht nur die lokale Wirtschaft ankurbeln, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur globalen Nachhaltigkeit leisten. Die Zukunft der Garnelenzucht sieht vielversprechend aus, und Oceanloop ist bereit, an der Spitze dieser Revolution zu stehen.