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In einer aktuellen Stellungnahme hat Sandeep Nailwal, Mitbegründer von Polygon und Sentient, betont, dass Künstliche Intelligenz (KI) niemals ein bewusstes Wesen erlangen kann. Laut Nailwal fehlt es KI an einem eigenen Willen, weshalb er Szenarien, in denen KI selbstbewusst wird und die Menschheit übernimmt, als unmöglich erachtet. Diese Ansichten teilt er in einem Bericht auf CoinTelegraph, wo er die weit verbreitete Theorie in Frage stellt, dass Bewusstsein aus komplexen chemischen Interaktionen entsteht. Seiner Meinung nach können diese Prozesse kein Bewusstsein erzeugen.
Nailwal äußert zudem Bedenken, dass zentralisierte Institutionen KI für Überwachungszwecke missbrauchen könnten, wodurch individuelle Freiheiten eingeschränkt werden. Er plädiert für eine transparente und demokratisierte KI, die sich im Besitz und unter der Kontrolle aller Menschen befindet. Um sich vor potenziellen Bedrohungen durch zentralisierte KIs zu schützen, fordert er die Entwicklung maßgeschneiderter KIs, die den Nutzern loyal sind. Sein Unternehmen Sentient verfolgt ein offenes Modell für KI, im Gegensatz zu zentralisierten Plattformen.
Risiken und Entwicklungen in der KI
Im Oktober 2024 veröffentlichte das KI-Unternehmen Anthropic ein Papier, das verschiedene mögliche Szenarien von KI-Sabotage sowie entsprechende Lösungen behandelt. Dieses Dokument kommt zu dem Schluss, dass KI aktuell keine unmittelbare Bedrohung darstellt, jedoch in der Zukunft als gefährlich eingestuft werden könnte. David Holtzman, Chief Strategy Officer von Naoris, unterstützt diese Bedenken und warnt vor den Risiken, die KI für die Privatsphäre darstellen könnte. Er befürwortet ebenfalls die Idee der Dezentralisierung als Schutzmaßnahme gegen solche Bedrohungen.
Die Diskussion um die Intelligenz von Künstlicher Intelligenz wird zunehmend aufgeheizt, insbesondere im Zuge des Aufkommens von Technologien wie ChatGPT. Laut einem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung ist der Begriff „Intelligenz“ schwer zu definieren und nicht objektiv messbar. In der KI wird Intelligenz als die Fähigkeit eines Systems beschrieben, auf Eingangssignale zu reagieren, um den Eigennutzen zu steigern. Aktuelle KI-Systeme sind auf maximal die dritte Stufe der Intelligenzentwicklung beschränkt, was bedeutet, dass sie physikalische Systeme ohne eigenen Willen sind.
Die Vorstellung, dass KI-Systeme sich verselbstständigen könnten, wird als Science-Fiction eingestuft. Hersteller von KI-Systemen nutzen häufig die Ängste der Menschen, um ihre Produkte zu vermarkten. Während forscher an der Frage arbeiten, ob zukünftige Entwicklungen rudimentäres Bewusstsein in KI ermöglichen könnten, bleibt dieses Thema umstritten und erfordert eine strenge Regulierung der Systeme, um die Grundrechte der Menschen zu schützen.