Feuerwehr im Umbruch: Altersgrenze auf 67 Jahre? Experten streiten!
In Bayern brodelt die Diskussion um das Höchstalter für den Feuerwehrdienst! Der 65-jährige Dietmar Reichert aus Kahl hat im September seinen aktiven Dienst beendet, doch sein Herz schlägt weiterhin für die Feuerwehr. „Wenn man etwas drei Viertel seines Lebens gemacht hat, muss man sich erst mal umgewöhnen“, sagt er. Er ist fit und aktiv, hat jedoch nicht mehr die Möglichkeit, im Einsatz zu sein. Diese Situation spiegelt die Sorgen vieler Feuerwehrleute wider, wie auch Main-Echo berichtet.
Debatte um Altersgrenze: 67 Jahre im Visier
Die bayerische Landesregierung diskutiert derzeit, ob das Höchstalter für Feuerwehrleute von 65 auf 67 Jahre angehoben werden soll, was dem aktuellen Renteneintrittsalter entspricht. Frank Wissel, der Kreisbrandrat im Landkreis Aschaffenburg, unterstützt diesen Vorschlag. „Warum koppeln wir die Grenze dann nicht an das Rentenalter?“, fragt er. Dies könnte die ständigen Diskussionen um Altersgrenzen beenden und eine klare Regelung schaffen.
Doch nicht alle sind mit dieser Lösung einverstanden. Martin Spilger, Kreisbrandrat im Landkreis Miltenberg, geht sogar noch weiter und schlägt vor, die Altersgrenze ganz aufzuheben. „Ich bin offen dafür, die Grenze völlig aufzuheben“, erklärt er. Dies könnte jedoch zu Problemen führen, da der aktive Feuerwehrdienst körperlich sehr anspruchsvoll ist. Wissel warnt davor, dass ohne Altersgrenze manche Feuerwehrleute möglicherweise über ihre Grenzen hinausgehen.
Würdiger Abschied für verdiente Helfer
Der Kommandant der Feuerwehr Lohr, Sebastian Mademann, sieht es als wichtig an, verdiente Feuerwehrleute mit 65 Jahren würdig in den Ruhestand zu verabschieden. „Wir müssen solche Gespräche führen“, betont er. Wenn die Altersgrenze angehoben wird, könnte dies bedeuten, dass erfahrene Kameraden nicht mehr an vorderster Front eingesetzt werden können, was die Dynamik innerhalb der Feuerwehr verändern würde.
Die Diskussion dreht sich nicht nur um die Altersgrenze, sondern auch um die Frage, wie man die Feuerwehr in Zukunft mit ausreichend Personal versorgen kann. „Wir müssen über Quereinsteiger nachdenken“, sagt Spilger. Auch die Idee einer Kinderfeuerwehr wird ins Spiel gebracht, um frühzeitig Nachwuchs zu gewinnen. Laut Wissel könnten „Feuerwehrhelfer“ eine wertvolle Unterstützung leisten, insbesondere bei der Verpflegung und der Vereinsarbeit.
Für Dietmar Reichert bleibt die Feuerwehr ein wichtiger Teil seines Lebens, auch wenn er nicht mehr aktiv löschen kann. Er engagiert sich weiterhin und lehrt Kindern den Brandschutz. Doch es fehlt an einer rechtlichen Grundlage, um solche Helfer abzusichern, was Wissel als dringenden Handlungsbedarf sieht. „Ich würde mir wünschen, dass die Regierung auch da etwas niederschreibt“, fordert er.
Die Diskussion um das Höchstalter im Feuerwehrdienst zeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Feuerwehrleute zu berücksichtigen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Einsatzbereitschaft gewahrt bleibt. Die kommenden Entscheidungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Struktur und die Zukunft der Feuerwehr in Bayern haben, wie auch Main-Echo berichtet.