Forchheim

Wichsenstein: Grundstückswertermittlung geht in entscheidende Phase!

Im Rahmen des Dorf- und Flurneuordnungsverfahrens in Wichsenstein steht eine bedeutende Wertermittlung der Grundstücke im Verfahrensgebiet an. Diese umfasst rund 450 Hektar und wird bis Anfang Mai von sieben Vorstandsmitgliedern der Teilnehmergemeinschaft (TG) sowie fünf landwirtschaftlichen Sachverständigen durchgeführt. Thomas Müller, Abteilungsleiter West des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberfranken, war an den ersten beiden Tagen, dem 08. und 09. April 2025, für die Mustergrundaufstellung zuständig.

Um die Bodenhorizonte zu bewerten, wurden mit einem Bagger insgesamt 14 Musterlöcher ausgehoben, jeweils mit einem Durchmesser und einer Tiefe von einem Meter. Die Analyse der Bodenverhältnisse erfolgt durch Mitglieder der TG, die über 4.000 spatentiefen Grab- und Bohrlöcher im Abstand von rund 30 Metern untersuchen. Die Bodenschätzung der Finanzverwaltung reicht nicht aus; es ist wichtig, den Entwicklungszustand der Grundstücke zu berücksichtigen, um ein präzises Bild der Bodenqualität zu erhalten.

Details zur Wertermittlung

Bei landwirtschaftlich genutzten Flächen wird der Nutzen unabhängig von der Entfernung zu Betrieb oder Ortschaft ermittelt. Für Bauflächen hingegen wird der Verkehrswert zur Bewertung herangezogen. Beeinträchtigungen des Bodenwertes können durch Faktoren wie Hangneigungen, Waldschatten oder Nass- und Feuchtstellen entstehen. Die Ergebnisse dieser Wertermittlung werden in einer Teilnehmerversammlung vom TG-Vorstand präsentiert und anschließend beim Markt Gößweinstein zur Einsichtnahme ausgelegt.

Der Tausch von landwirtschaftlichen Flächen ist eine wesentliche Grundlage für die Neuordnung gemäß dem Flurbereinigungsgesetz, das die Wahrung der Eigentumsrechte aller Grundeigentümer sicherstellt. In diesem Gesetz ist geregelt, dass Teilnehmer für ihre alten Grundstücke eine Landabfindung von gleichwertigem Wert erhalten. Zudem läuft das Dorf- und Flurneuordnungsverfahren Wichsenstein bereits seit 2015. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Projekte umgesetzt, darunter die Umgestaltung des Festplatzes und des Schulplatzes im Jahr 2018 für rund 300.000 Euro sowie der Ausbau des Wegenetzes in den Jahren 2021 und 2022, dessen Bauvolumen sich auf etwa zwei Millionen Euro belief. Dies geschah unter Berücksichtigung ökologisch wertvoller Flächen und Wanderwege.

Im Hinblick auf die Wertermittlung ist es wichtig, die unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen zu beachten. Teilnehmer müssen für eingelegte Flächen in gleichwertigem Land abgefunden werden, und eine Wertverhältnisermittlung erfolgt bei landwirtschaftlichen Flächen nach ihrem Nutzen sowie bei Bauflächen auf Grundlage des Verkehrswertes. Die Ergebnisse der Wertermittlung werden zur Einsichtnahme ausgelegt, was Transparenz über den Zustand und den Wert der Grundstücke schafft, wie flurbereinigung.net berichtet.