ErlangenForchheim

Kulturscheune verwandelt: Das Golden Deutsch Trio zieht alle in seinen Bann!

Am 5. Mai 2025 fand eine beeindruckende Aufführung des „Golden Deutsch Trio“ in der Kulturscheune Forchheim statt. Dabei wurden Texte aus den 1910er und 1920er Jahren, einer kreativen Zeit der klassischen Moderne, vertont. Diese Gedichte und Polemiken spiegeln die unruhige und innovative Epoche wider, in der Stilrichtungen wie Expressionismus, Futurismus und DADA prägend waren.

Die etwas alternative Darbietung richtete sich an ein Publikum, das weltoffen und dem Neuen zugewandt ist. Das Trio ließ sich für seine musikalischen Beiträge von Einflüssen aus den 68er Jahren inspirieren, darunter namhafte Künstler wie Pink Floyd, Frank Zappa und Kraftwerk. In ihrem Programm „Kunst ist Kindheit“ thematisierten die Künstler den Lebensweg von der Kindheit bis zum Erwachsenwerden. Durch energetische Rockpassagen, traumhafte Klänge und Elemente der Geräuschkunst schufen sie ein außergewöhnliches akustisches Erlebnis.

Gesamtkunstwerk und Dadaismus

Ein ähnliches Konzept wie das des „Golden Deutsch Trio“ wird im Zusammenhang mit dem Begriff „Gesamtkunstwerk“ behandelt. Dieser umfasst verschiedene künstlerische Disziplinen wie Dichtung, Musik, Tanz, Architektur und bildende Kunst und geht auf die Romantik zurück. Richard Wagner definierte den Begriff 1849 neu, indem er die Gleichwertigkeit aller Künste betonte und die Hierarchie zwischen den Kunstformen in Frage stellte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts förderte Wagners Konzept wichtige Debatten über die Verschmelzung von Kunstmedien.

Im Cabaret Voltaire wird das Gesamtkunstwerk in Bezug auf das dadaistische Erbe und aktuelle Programminhalte behandelt. Hugo Ball, einer der Mitbegründer des Cabaret Voltaire, spielte eine zentrale Rolle in der Verbindung verschiedener Kunstformen. Zudem ist Kurt Schwitters’ Merzbau, ein bedeutendes Dada-Gesamtkunstwerk, hervorgehoben, das ab 1920 in Hannover entstand und verschiedene Kunstformen miteinander vereinte.

Für künstlerische Veranstaltungen, darunter ein Autor*innen-Abend im Spätsommer 2021 und eine dialogische Ausstellung 2022, streben Künste und Wissenschaften an, disziplinäre Grenzen zu überschreiten. Der Monte Verità in der Nähe von Ascona fungierte als Zufluchtsort für Lebensreformer*innen und Künstler*innen und trug zur Entwicklung neuer Tanzstile bei.

Die unterschiedlichen Auffassungen des Gesamtkunstwerks, die von Künstlern wie Wassily Kandinsky und Hugo Ball vertreten werden, zeigen die Vielfalt und den Wandel in der Kunst des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und dem Konzept des Gesamtkunstwerks finden Sie auf den Seiten von Wiesentbote und Cabaret Voltaire.