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Kritik an Fusion: Weilheimer ILS-Mitarbeiter warnen vor Risiken!

Die geplante Fusion der Integrierten Leitstellen (ILS) Oberland und Fürstenfeldbruck sorgt für Aufregung und Besorgnis unter den Mitarbeitern in Weilheim. Diese kritisieren die überstürzten Pläne, die eine Zusammenlegung bereits Mitte 2025 vorsehen. Laut einem Bericht von Merkur befürchten die ILS-Mitarbeiter, dass die Sicherheit der Bürger und die Effizienz der Rettungskette in der Region erheblich gefährdet werden könnten. Eine derart schnelle Fusion innerhalb von nur 14 Monaten könnte zu verzögerten Einsätzen und Kommunikationsproblemen führen.

Alexander Roth, der Sprecher der ILS Oberland, äußerte sich besorgt über die potenziellen negativen Auswirkungen auf die Sicherheit der Bürger und die Effizienz der Rettungskräfte. Die Region Oberland ist bekannt für ihre herausfordernde geografische Lage mit Bergen, Tälern und dichten Wäldern, die spezielle Kenntnisse und Erfahrungen erfordern. Die ILS Fürstenfeldbruck habe hingegen kaum Erfahrung mit Einsätzen in solch unwegsamem Gelände, was die Reaktionsfähigkeit im Notfall gefährden könnte.

Risiken und Herausforderungen der Fusion

Die Mitarbeiter warnen, dass bewährte Einsatzkonzepte, die sich in der Vergangenheit bei Katastrophen bewährt haben, überarbeitet werden müssten. Roth betont, dass die unterschiedlichen technischen Systeme und Arbeitsweisen der beiden Leitstellen in kürzester Zeit harmonisiert werden müssten, was zu Fehlern und Verzögerungen führen könnte. Zudem befürchten sie, dass die langen Anfahrtswege nach Maisach dazu führen könnten, dass Mitarbeiter kündigen und wertvolles Know-how verloren geht.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Vernachlässigung der hohen Zahl an Touristen in der Region. Die Überlegungen des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung konzentrieren sich laut Roth ausschließlich auf die Einwohnerzahlen der Landkreise und ignorieren die Millionen von Besuchern, die jährlich in die Region kommen. Dies könnte fatale Folgen für die Notfallversorgung haben.

Unrealistischer Zeitplan und hohe Kosten

Der Zeitplan für die Fusion wird von Roth als unrealistisch angesehen. Er verweist auf andere Regionen, die für ihre Fusionen deutlich mehr Zeit einplanen. Zudem gibt es technische Herausforderungen, da die Systeme der beiden Leitstellen nicht vollständig kompatibel sind. Roth erklärt, dass eine doppelte Alarmierungstechnik installiert werden müsste, was zusätzliche Kosten und Schulungsaufwand für das Personal bedeuten würde.

Die finanziellen Aspekte der Fusion werfen ebenfalls Fragen auf. Landrätin Andrea Jochner-Weiß gab an, dass die Fusion teurer sein könnte als ein neuer Standort in Weilheim. Roth kontert, dass die einmaligen Investitionskosten für den Betrieb in Weilheim nur einen Bruchteil der langfristigen Kosten der Fusion ausmachen würden. Dies könnte die Entscheidungsträger dazu bringen, die Pläne zu überdenken.

In einer anderen Sitzung in der Gemeinde Ingenried wurde ein neuer Energienutzungsplan vorgestellt, der die energetische Ausgangssituation der Kommune erfasst und Potenziale zur Energieeinsparung identifiziert. Diese Informationen könnten auch für die Diskussion um die Fusion der ILS von Bedeutung sein, da Effizienzsteigerungen in der Energieversorgung möglicherweise auch auf die Rettungsdienste übertragen werden könnten, wie Radio Oberland berichtet.

Die Bedenken der ILS-Mitarbeiter sind klar: Eine Fusion ohne gründliche Prüfung könnte nicht nur die Effizienz der Rettungskräfte gefährden, sondern auch die Sicherheit der Bürger in der Region Oberland. Die Diskussion um die Zukunft der Rettungsleitstellen bleibt spannend und erfordert eine sorgfältige Abwägung aller Risiken und Chancen.

NAG Redaktion

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