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Jochen Pankrath, ein 43-jähriger Künstler aus Fürth, hat den Dr.-Ulrich-Lechner-Preis 2023 erhalten. Der mit 4500 Euro dotierte Preis wurde ihm in der Neuen Galerie verliehen und zeichnet Künstler aus, die sich im Rahmen ihrer Arbeiten mit der Landschaftsmalerei beschäftigen. Der Preis wird seit 2009 alle drei Jahre an süddeutsche Künstler vergeben und hat das Ziel, die Tradition der Landschaftsmalerei lebendig zu halten.
Die Vergabe des Preises erfolgt durch ein Kuratorium der Dr.-Ulrich-und-Gertrude-Lechner-Stiftung, das aus dem Landrat, dem Oberbürgermeister und der Leiterin der Gemäldegalerie Dachau besteht. Laura Cohen, die Leiterin der Gemäldegalerie, überreichte Pankrath während der Preisverleihung einen Blumenstrauß.
Ausstellung des Preisträgers und Schließung der Neuen Galerie
Pankraths Werke, die nüchterne Impressionen aus der fränkischen Provinz zeigen, sind oft menschenleer und thematisieren landwirtschaftliche Monokulturen. Seine Malerei, erstellt im Atelier mit Öl- und Acrylfarben, ohne Idealisierung, reflektiert zudem Elemente des Surrealismus, indem sie die Beziehung zwischen Wirklichkeit und Bildraum thematisiert. Er hat an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg studiert und ist seit 2009 freier Maler, der bereits mehrere Preise gewonnen hat. Neben Landschaftsmalerei zeigt Pankrath auch Porträt- und Aktmalerei.
Die aktuelle Ausstellung, in der Pankrath mit fünf Landschaftsgemälden vertreten ist, läuft bis zum 23. Februar. Diese wird als die letzte Ausstellung der Neuen Galerie betrachtet, die nach 32 Jahren und 133 Ausstellungen ihre Türen dauerhaft schließen muss. Die Schließung erfolgt aufgrund gekürzter Finanzmittel durch den Landkreis und die Stadt. Der Zweckverband Dachauer Galerien und Museen hat erklärt, dass das reduzierte Budget den fortlaufenden Betrieb der Galerie unmöglich macht. Pankrath äußerte sich negativ zur bevorstehenden Schließung und betonte die Bedeutung aktueller Kunst für die Kultur.
Die letzte Ausstellung trägt den Titel „Landschaftsmalerei. Zeitgenössische Positionen V“ und präsentiert insgesamt vier verschiedene künstlerische Positionen. Neben Pankrath sind die Künstler Fabian Engl, Theresa Möller und Elke Zauner Teil dieser Ausstellung. Engls Installation „Große Waldlandschaft mit dreiteiligem Waldstück“ kritisiert den Umgang mit der Natur und zeigt pinke Bäume. Elke Zauners Werke schaffen Farbräume ohne spezifische Orte, die durch ihre Farbigkeit Atmosphäre erzeugen, während Möllers Gemälde zwischen Figuration und Abstraktion changieren. Die nächste Verleihung des Dr.-Ulrich-Lechner-Preises ist für 2028 geplant, wie die Süddeutsche berichtet.
Statistisch präsentiert die Neue Galerie in ihrer 32-jährigen Geschichte insgesamt 346 Künstlerinnen und Künstler, dargelegt in den Quellen, darunter die Merkur.