
Brigitte Parson ist seit März 2024 die Hüttenwirtin der Oberaarjochhütte im Wallis, die auf einer Höhe von 3258 Metern liegt. Diese Hütte, erbaut im Jahr 1904, ist aufgrund ihrer abgelegenen Lage nur über einen Klettersteig erreichbar, der im Winter häufig nur mit Steigeisen und am Seil gesichert begangen werden kann. Aktuell steht die Hütte 50 Höhenmeter über einem zurückgegangenen Gletscher.
Parson wird bei der Bewirtschaftung von ihrem Partner Corsin Flepp und ihrer Freundin Stella Hell unterstützt. Sie bringt 15 Jahre Erfahrung als Teilzeit-Hüttenwirtin mit, während sie den Rest des Jahres in einer Steuerkanzlei in Garmisch-Partenkirchen arbeitet.
Der Zustieg zur Oberaarjochhütte ist im Sommer mit fünf bis sechs Stunden und im Winter mit acht bis zehn Stunden beschwerlich. Lebensmittel und Holz werden mit einem Hubschrauber angeliefert, da die Hütte nicht direkt angeflogen werden kann. Die größte Herausforderung stellt die Wasserversorgung dar, da im Winter Schnee geschmolzen werden muss, während im Sommer nur Regen- oder Schneeschmelzwasser zur Verfügung steht. Die Hütte bietet Platz für 35 Personen, wobei die Temperaturen in den Schlafzimmern im Winter auf etwa vier Grad sinken. Heizungen werden selten genutzt, Holz dient hauptsächlich zum Abkochen von Wasser. Der Strom wird durch eine Photovoltaikanlage erzeugt, deren Nutzung stark wetterabhängig ist.
Herausforderungen und Alltag in extremer Höhe
Brigitte Parson und ihr Partner Corsin Flepp übernehmen somit eine große Verantwortung als Hüttenwarte in einer der exponiertesten SAC-Hütten der Schweiz. Beide haben Erfahrung in der Bewirtschaftung von Hütten im Wallis und sind gut mit den Herausforderungen des Hochgebirges vertraut. Die Wetterbedingungen können oftmals schnell umschlagen; Schneestürme und Whiteouts sind häufige Erscheinungen. In diesem Zusammenhang betont Parson die Wichtigkeit, dass Gäste sich bei Stornierungen frühzeitig melden, um mögliche Suchaktionen zu vermeiden, wie [SRF](https://www.srf.ch/sendungen/unterhaltungssendungen/walliser-sac-huette-inmitten-gletscher-und-gipfel-leben-in-extremlage) berichtete.
Der Alltag auf der Hütte erfordert vielseitige Fähigkeiten, darunter Kochen, Haustechnik, Unternehmertum und Gästebetreuung. Nach drei Wochen auf der Hütte nimmt Brigitte eine Auszeit, um in der Natur zu entspannen. Die erste Saison war mit unvorhergesehenen Ereignissen, wie Gasengpässen und Schneefällen, herausfordernd. Dennoch beurteilt Parson die Erfahrungen positiv, während Corsin die Schwierigkeiten des Winters anerkennt und optimistisch in die Zukunft blickt. Sie haben auch logistische Fehler erkannt, insbesondere bezüglich der wetterabhängigen Hubschrauberlieferungen. Corsin ist zuversichtlich, dass das zweite Jahr besser werden wird und freut sich auf die Fortsetzung der Bewirtschaftung der Hütte, so [Merkur](https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/partenkirchnerin-pachtet-oberaarjochhuette-im-wallis-abgeschieden-und-ausgesetzt-garmisch-93711930.html).