Kaufbeuren

Kaufbeuren im Krisenmodus: Schulden und Herausforderungen am Horizont!

Am 12. März 2025 diskutierten Experten in einem Podcast über die Zukunft der Stadt Kaufbeuren. Gastgeber Claus Tenambergen führte das Gespräch mit Stefan Bosse, dem Oberbürgermeister der Stadt Kaufbeuren (CSU), und Bernhard Pohl, dem Landtagsabgeordneten der Freien Wähler. In dieser Episode mit dem Titel „Quo Vadis Kaufbeuren?“ wurden mehrere Herausforderungen besprochen, denen die Stadt derzeit gegenübersteht.

Unter den Hauptproblemen, die thematisiert wurden, fanden sich hohe Schulden, ein Mangel an Wohnraum sowie die unzureichende Bereitstellung von Kitaplätzen. Des Weiteren wurde die Schwäche der Altstadt als bedeutendes Anliegen hervorgehoben. Die Gesprächsteilnehmer erörterten den Einfluss von Politik und Verwaltung auf die aktuelle Lage und stellten Fragen zu möglichen Lösungen für die Stadtentwicklung, die Mobilität sowie die Wirtschaftlichkeit Kaufbeurens. Besonders die finanzielle Situation der Stadt stand im Fokus, da die Stadt trotz ihrer Schuldenkrise nach Wegen sucht, ihre Attraktivität zu erhalten und neue Gewerbeflächen sowie Infrastrukturprojekte zu schaffen, wie [wir-sind-kaufbeuren.de](https://www.wir-sind-kaufbeuren.de/2025/03/11/podcast-klar-text-neu-quo-vadis-kaufbeuren-kaufbeuren-im-krisenmodus-oder-auf-dem-weg-nach-vorne/) berichtete.

Finanzielle Lage und Schuldenentwicklung

Die Finanzlage Kaufbeurens bleibt weiterhin kritisch. Im ersten Haushaltsquartal 2024 erzielte die Stadt zwar höhere Einnahmen, doch die Schulden belaufen sich derzeit auf 50 Millionen Euro und könnten bis Ende 2024 auf 67 Millionen Euro ansteigen. In diesem Jahr wurden bereits sieben Millionen Euro an neuen Krediten aufgenommen. Auch die Steuereinnahmen und Zuwendungen haben sich leicht erhöht, mit 5,53 Millionen Euro an Gewerbesteuern im ersten Quartal, was einen Anstieg im Vergleich zu 5,2 Millionen Euro im Vorjahr darstellt.

Für 2024 prognostiziert die Stadt Einnahmen von etwas über 21 Millionen Euro, was im Vergleich zum Haushaltsansatz von 21,9 Millionen Euro etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt. Eine rückwirkende Änderung des Hebesatzes im zweiten Quartal könnte jedoch für eine Verbesserung der Einnahmen sorgen. Zudem wurden im ersten Quartal 300.000 Euro mehr aus Einkommens- und Umsatzsteuer generiert als im Vorjahr (insgesamt 6,84 Millionen Euro von Januar bis April), wie [merkur.de](https://www.merkur.de/bayern/schwaben/kaufbeuren-kreisbote/finanzen-kaufbeuren-lage-kritisch-quartal-haushalt-schulden-kredit-einnahmen-krise-saldo-93086221.html) berichtete.

Die Ausgabenseite zeigt zwar keine Auffälligkeiten, jedoch steigen die Schlüsselzuweisungen an. Die Stadt hat rund eine Million Euro weniger für Sach- und Dienstleistungen ausgegeben, gleichzeitig jedoch höhere Transferleistungen für Sozial- und Jugendhilfe sowie Kindertagesstätten bezahlt. Der negative Saldo aus der laufenden Verwaltungstätigkeit hat sich um knapp drei Millionen Euro verschlechtert, wodurch Kassenkredite erforderlich wurden, um das laufende Verwaltungsgeschäft zu refinanzieren. Die Investitionstätigkeiten überstiegen mit einer Million Euro die Auszahlungen im Vorjahr, während der Schuldenanstieg voraussichtlich auch im Jahr 2024 ungebremst fortgesetzt wird.