Kitzingen

Gedenkkonzert in Kitzingen: Emotionale Erinnerungen an die Zerstörung

Am 23. Februar 2025 fand in der katholischen Stadtkirche St. Johannes ein Gedenkkonzert zum 80. Jahrestag der Zerstörung Kitzingens statt. Die Veranstaltung wurde von Oberbürgermeister Stefan Güntner sowie Dieter Brückner eröffnet, der durch die Lesung von Texten ergänzte. Die Berichte von Zeitzeugen lieferten eindringliche Einblicke in die Schrecken des vergangenen Krieges und verdeutlichten die betroffenen Erinnerungen an Tod und Verwüstung.

Die musikalischen Darbietungen wurden von den Hauptakteuren, dem Kirchenchor und Kammerchor St. Johannes sowie dem Orchester „Consortium musicale“ unter der Leitung von Christian Stegmann und dem Konzertmeister Herwig Zack, getragen. Die Aufführung begann mit dem bewegenden Stück „Verleih uns Frieden“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, das das Können und die emotionalen Ausdrucksformen des Chores und Orchesters zur Geltung brachte. Im Anschluss wurde das Requiem in d-moll von Wolfgang Amadeus Mozart aufgeführt, das durch seinen geschlossenen und klaren Chorklang beeindruckte.

Emotionaler Höhepunkt und Zeitzeugenberichte

Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Stück „Dies Irae“, welches die Wut und Betroffenheit über den Bombenangriff thematisierte. Der eindringliche Flehen um Gnade im „Rex tremendae“ und die innige Tongebung des Solistenquartetts hinterließen einen bleibenden Eindruck. Vor allem die Darbietung des „Lacrimosa“ berührte viele Anwesende emotional und verstärkte die Atmosphäre des Gedenkens.

Eine bewegende Beschreibung von der Situation in einem eingestürzten Keller kam durch den Augenzeugenbericht von Pfarrer Ernst Rösser zur Gehör. Das Requiem thematisierte die Bitte um das Übergehen der Verstorbenen vom Tod zum Leben und warf zugleich einen eindringlichen Aufschrei an Gott in den Raum. Im Rahmen eines Friedensgebets fand zudem eine Improvisation des Chores und Orchesters zum Choral „Verleih uns Frieden“ statt. Der Moment des „Benedictus“ erzeugte durch das Solistenquartett einen tief ergreifenden Eindruck und die Darbietung von „Dona eis requiem“ reichte bis in die Höhe der spätgotischen Gewölbe. Die vollbesetzte Kirche honorierte die Darbietung mit stehendem Applaus.

Das Gedenkkonzert, das von der Pfarrei St. Johannes – Kirchenmusik veranstaltet wurde, fand bei den Anwesenden großen Anklang und erinnerte eindrucksvoll an die dunkle Geschichte Kitzingens, wie bereits in einem Bericht von MainPost festgestellt wurde. Weiterführende Informationen zu den Veranstaltungen rund um das Gedenkkonzert finden sich auf der Webseite der Stadt Kitzingen Stadt Kitzingen.