
Am 2. Juni 2024 kam es in Kitzingen zu einem verheerenden Hochwasser, das zahlreiche Schäden hinterließ. Zwei betroffene Familien, die Familie Amtmann und die Familie Adler, gehen auf unterschiedlichste Weise mit den Folgen des Hochwassers um. Während die Familie Amtmann seit acht Monaten inmitten einer Baustelle lebt, haben die Adler ihre Betriebsräume in der WSG Bädergalerie erfolgreich wieder eröffnet.
Die Familie Amtmann kämpft trotz fortschreitender Arbeiten an ihrem Eigenheim mit erheblichen Belastungen. Über 100.000 Euro wurden für die Reparaturen veranschlagt, von denen die Hälfte bereits abgeschlossen ist. Dennoch fühlen sich die Amtmanns durch ihre unvollendete Wohnsituation belastet, mit offenen Steckdosen und sichtbar verkabelten Wänden. Schmidt-Amtmann berichtet von Schlafstörungen und der ständigen Angst vor weiteren Hochwasserereignissen, was das Gefühl verstärkt, dass sie sich „wie im Gefängnis“ fühlen und nicht einmal Reisen unternehmen können.
Erfolgreiche Wiedereröffnung der Familie Adler
Im Gegensatz zu den Herausforderungen der Familie Amtmann hat Familie Adler die Reparatur- und Umbauarbeiten nach dem Hochwasser zügig abgeschlossen. Investiert wurden fast eine Million Euro, um die Betriebsräume zu erneuern. Adler bezeichnet die neuen Räumlichkeiten als schöner als zuvor und hebt die externe Unterstützung hervor. Zu den Umbauten gehören druckdichte Türen und höher gesetzte Fenster, um die Sicherheit gegen Hochwasser zu erhöhen. Adler ist überzeugt, dass ein ähnliches Hochwasserereignis in Zukunft nicht mehr zu erwarten ist, auch wenn das Wasser während des vergangenen Hochwassers bis zu 1,90 Meter hoch stand.
Eine weitere betroffene Person, Marie Roth, schildert in einem anderen Fall die verheerenden Folgen des Hochwassers, das vergangenes Jahr die Mindel in Offingen überschwemmte. Ihr ehemaliges Haus aus der Gründerzeit, das sie mit viel Herzblut saniert hatte, wurde bei dem Hochwasser erheblich beschädigt. Im Erdgeschoss stand das Wasser bis zu 60 Zentimeter hoch, was das Innere des Hauses in einen Rohbau verwandelt hat. Roth, die 80 Jahre alt ist und auf eine geringe Rente angewiesen ist, schätzt den Gesamtschaden auf bis zu 200.000 Euro und ist besorgt über die finanziellen Folgen, da sie nicht versichert ist. Trotz ergriffener Hochwasserschutzmaßnahmen wurde sie auch von diesem Ereignis getroffen.
Roth beschreibt die tägliche Auseinandersetzung mit dem Chaos als belastend und hat Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen. Sie hofft auf finanzielle Unterstützung aus einem Härtefonds für existenzbedrohte Personen. Die Soforthilfe, die sie erhielt, war schnell aufgebraucht, und jetzt muss sie sich mit den Ratschlägen verschiedener Firmen zum Ölschaden auseinandersetzen, der durch ausgelaufenes Heizöl in ihrem Keller entstanden ist.