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Die Stadt Landau in der Pfalz hat aktuell 715 leerstehende Wohnungen identifiziert. Die neue Satzung, die gegen Wohnungsleerstand vorgeht, ist die „Zweckentfremdungsverbotssatzung“, die im Januar 2024 in Kraft trat. Um Informationen über den freien Wohnraum einzuholen, hat die Stadtverwaltung rund 20.600 Eigentümer angeschrieben. 95 Prozent von ihnen reagierten auf die Anfragen, wobei die Stadtverwaltung in vielen Fällen mehrfach nachhaken musste.
Bis zum Jahreswechsel gelang es, 110 gemeldete leere Wohnungen zu vermieten. Es bleibt allerdings unklar, wie viele Wohnungen insgesamt durch die Satzung wieder auf den Markt kommen können. Von den 715 identifizierten Leerständen befinden sich rund 400 in Mehrfamilienhäusern. Mehr als 35 Eigentümer besitzen mehrere leerstehende Wohnungen. Zudem stehen 190 Wohnungen aufgrund von Mieterwechsel oder geplantem Verkauf leer, während 250 Wohnungen wegen Sanierungen nicht vermietet werden können. Weitere 30 Wohnungen sind als leer verzeichnet, da sie im Zusammenhang mit Erbfällen stehen. Es existieren auch 190 zulässige Zweckentfremdungen, wie Arztpraxen oder Versicherungsbüros, die Bestandsschutz genießen.
Möglichkeiten zur Vermietung und Verpflichtungen der Eigentümer
In Landau könnten circa 500 Wohnungen in der Innenstadt und den Stadtdörfern wieder zur Vermietung bereitstehen. Die Stadt prüft außerdem die Eigentümer, die auf die Leerstandsfrage negativ geantwortet haben. Von den Angeschriebenen haben sich einige bislang nicht zurückgemeldet. Ab 2024 sollen Strafen für Eigentümer verhängt werden, die gegen die Satzung verstoßen. Bereits jetzt zeigt die Androhung von Bußgeldern eine Wirkung. Viele der leerstehenden Wohnungen sind in einem schlechten Zustand, insbesondere in der Innenstadt.
Bauamtsleiter Christoph Kamplade informiert darüber, dass nicht alle Wohnungen sofort vermietet werden können, da beispielsweise zerstrittene Erben eine schnelle Lösung verhindern könnten. Der Wohnungsmarkt in Landau ist angespannt, und viele Wohnungen werden nicht für Wohnzwecke genutzt, wie landau.de berichtete.
Die Zweckentfremdungsverbotssatzung, die ab 1. Januar 2024 gilt, hat das Ziel, Wohnungen maximal für Wohnzwecke zu nutzen. Eigentümer sind verpflichtet, Leerstand oder anderweitige Nutzungen von Wohnraum der Stadt zu melden. Unterstützungsangebote für Internetnutzer sowie Kontaktmöglichkeiten für weitere Informationen stehen bereit. Die Stadtverwaltung bietet ebenfalls Beratung für Wohnungseigentümer an, wie swr.de berichtete.