
Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Lichtenfels bietet eine Naturgarten-Zertifizierung an, die in den vergangenen Jahren auf reges Interesse gestoßen ist. Diese Initiative legt besonderen Wert auf die natürliche Bewirtschaftung von Gärten, die ohne chemische Pflanzenmittel auskommt. Gartenbesitzer, die ökologischen Grundsätzen Rechnung tragen, haben die Möglichkeit, sich beraten zu lassen und eine Auszeichnung zu erhalten, wie Fraenkischer Tag berichtete.
Die Anmeldung zur Zertifizierung erfolgt bei der Umweltstation Obermain-Jura in Weismain, wobei Mitglieder von Gartenbauvereinen diesen Service kostenfrei in Anspruch nehmen können. Für Nichtmitglieder wird eine Gebühr von 80 Euro erhoben. Wer die Zertifizierung erfolgreich besteht, erhält eine Naturgarten-Plakette sowie eine Urkunde. Die Kosten für die Zertifizierung werden für Vereinsmitglieder meist vom Kreisverband und Landesverband übernommen. Ziel der Initiative „Bayern blüht – Naturgarten“ ist es, die ökologische Vielfalt zu fördern und eine Verarmung der heimischen Gärten zu verhindern.
Vorteile naturnah bewirtschafteter Gärten
Vielfältige, naturnah bewirtschaftete Gärten bieten eine reiche Blütenvielfalt und ziehen zahlreiche Bienen, Insekten, Vögel und Kleintiere an. Dies fördert die Biodiversität, und Gartenbesitzer können ihren Beitrag hierzu durch die Zertifizierung und Auszeichnung ihres Gartens leisten, wie die Bayerische Gartenakademie informierte. Naturgärten sind nicht nur für die Artenvielfalt von Bedeutung, sondern sie tragen auch dazu bei, dem Artensterben an Insekten und Pflanzen entgegenzuwirken.
Zu den typischen Bewohnern eines Naturgartens zählen Ringelblumen, Vögel, Schmetterlinge, Bienen, Igel und Eidechsen. Eine Kombination aus Zier- und Nutzgarten – etwa durch den Anbau von Obstbäumen, Beerensträuchern, Kräutern und Gemüse – ist ebenfalls vorgesehen. Die Pflege eines Naturgartens erfordert ein bewusstes Gestalten im Einklang mit der Natur, wobei wichtige Praktiken wie Kompostwirtschaft, Mischkultur, Fruchtfolge, Bodenpflege und Regenwassernutzung vordergründig sind. Ein Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel ist dabei unerlässlich.
Die Kriterien für die Zertifizierung „Bayern blüht – Naturgarten“ sind auf der Homepage der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau verfügbar. Dazu gehören die biologischen Anbaupraktiken sowie eine hohe Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Es gibt auch „Kann-Kriterien“, wobei mindestens 50 % aus zwei Kategorien (Naturgartenelemente und Gartenbewirtschaftung) erfüllt sein müssen. Die Kosten für die Zertifizierung belaufen sich auf 60 Euro für Nichtmitglieder und 40 Euro für Mitglieder von Obst- und Gartenbauvereinen, welcher oft vom Kreisverband übernommen wird. Informationen zu abweichenden Zahlungsmodalitäten für Kleingartenvereine sind ebenfalls verfügbar. Terminverschiebungen wegen der Corona-Pandemie sind möglich, jedoch können Neuanmeldungen weiterhin online erfolgen.