Memmingen

Der Airbus A380: Vom Megaflopp zum Comeback-King der Lüfte!

Der Airbus A380, das größte Passagierflugzeug der Welt, hat eine wechselvolle Geschichte, die in den 1980er-Jahren mit der Planung eines Großraumflugzeugs als europäisches Gemeinschaftsprojekt begann. Ziel war es, ein Konkurrenzprodukt zum Boeing Jumbo-Jet 747 zu schaffen. Offiziell startete die Entwicklung des A380 im Jahr 2000. Dank seiner Kapazität von über 800 Passagieren in einer reinen Economy-Konfiguration oder 500 in einer Mehrklassenbestuhlung sollte der A380 neue Maßstäbe im Luftverkehr setzen. Die Investitionen in das Programm betrugen über 12 Milliarden Euro. Auch die Flughäfen stellten sich auf diese neue Ära ein und planten den Ausbau von Gates und Start- und Landebahnen.

Mit einer Spannweite von knapp 80 Metern, einer Länge von 73 Metern und einer Höhe von über 24 Metern beeindruckt der A380 durch seine Dimensionen. Der erste Linienbetrieb erfolgte durch Singapore Airlines im Oktober 2007 auf der Strecke zwischen Singapur und Sydney. Angetrieben von vier Triebwerken (entweder Rolls-Royce Trent 900 oder Engine Alliance GP7200), erreicht der A380 eine Reisegeschwindigkeit von etwa 940 km/h und hat eine Reichweite von rund 15.200 km. Die Kabinen sind luxuriös ausgestattet, inklusive Lounges, Bars und Duschen in der First Class.

Produktion und Marktstatus

Parallel zur Entwicklung des A380 arbeitete Boeing an dem 787 Dreamliner, der kleiner ist und auf Point-to-Point-Verbindungen setzt, aber ebenfalls eine bedeutende Rolle im internationalen Luftverkehr spielt. Der Listenpreis des A380 beträgt etwa 445 Millionen Dollar, während der Dreamliner bei circa 300 Millionen Dollar liegt. Bis heute wurden 251 A380 produziert, während über 1.600 Bestellungen für den Dreamliner vorliegen. Im Februar 2019 gab Airbus das offizielle Produktionsende des A380 bekannt. Seitdem wurden viele dieser Flugzeuge während der Covid-19-Pandemie stillgelegt oder sogar verschrottet. Dennoch feierte der A380 ab 2022 ein Comeback, da die Nachfrage im internationalen Reiseverkehr anstieg.

Aktuell sind rund 140 A380 im Einsatz, davon knapp 100 bei Emirates, die in die Überholung und Kabinenmodernisierung ihrer A380-Flotte investiert haben. Lufthansa, British Airways und Singapore Airlines reaktivieren ebenfalls A380 für hochfrequente Routen. Trotz seiner beeindruckenden Spezifikationen, darunter ein maximales Startgewicht von 560 Tonnen und ein Tankvolumen von 320.000 Litern Kerosin, stehen die Betriebskosten, die allein bei einer Tankfüllung etwa 200.000 Euro betragen können, sowie die ungewisse Zukunft des A380 im Raum. Emirates plant den Betrieb des A380 bis in die 2040er-Jahre.

Im Vergleich zu anderen Flugzeugmodellen, wie dem Boeing 787, zeigt sich, dass der A380 in Bezug auf Passagierkapazität und Reichweite überlegen ist, jedoch in der Flexibilität und Wirtschaftlichkeit hinter den neueren Modellen zurückbleibt. Laut Informationen von Simple Flying wird der A380 zunehmend als obsolet angesehen, da der Markt für langstreckige, hochkapazitative Hub-zu-Hub-Flüge sinkt, während die Nachfrage nach effizienteren, flexibleren Flugzeugen steigt.