
Die geplante Sanierung des Schwimmbeckens in der Vitaltherme Schliersee verzögert sich erneut. Wie Merkur berichtet, sucht die Gemeinde Schliersee weiterhin nach einem geeigneten Förderprogramm, um die geschätzten Sanierungskosten von rund 1,5 Millionen Euro zu decken. Bislang blieben zwei Anträge auf staatliche Mittel erfolglos, was den Fortschritt der Maßnahme erheblich behindert.
Das Schwimmbecken weist gravierende Mängel auf: Es ist undicht, sodass Wasser im Gebäude versickert und das Mauerwerk schädigt. Obwohl die Gemeinde den Wasserverlust in der Vergangenheit auf ein verträgliches Maß begrenzen konnte, sieht Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer dringenden Handlungsbedarf. Er plant, neben der Sanierung auch technische Komponenten auszutauschen, um den Energieverbrauch zu senken.
Aktuelle Fördermöglichkeiten
Ursprünglich hatte die Gemeinde gehofft, in diesem Jahr mit der Sanierung zu beginnen, kann jedoch nur Planungsleistungen im Haushalt einplanen. Die Möglichkeit, die Kosten zu teilen, ist für Schliersee entscheidend, da das Förderprogramm des Freistaats ausschließlich für Freibäder gilt – eine Kategorie, die für das Schwimmbad in Schliersee nicht zutrifft. Ein Versuch, in den Bereich der Förderung kommunaler Hochbauten zu wechseln, scheiterte aufgrund unzureichender schulischer Nutzung.
Die Gemeinde hat sich nun um das Programm „RÖFE“ (Öffentliche touristische Infrastruktureinrichtungen) beworben, in der Hoffnung, einen Fördersatz von 60 bis 70 Prozent zu erhalten. Eine positive Rückmeldung steht allerdings noch aus, bevor ein Ingenieurbüro mit den konkreten Planungen beauftragt werden kann. Die Ausschreibung der erforderlichen Planungsleistungen könnte mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Unterdessen ist die Bedeutung der energetischen Sanierung kommunaler Einrichtungen in Deutschland gestiegen. Laut einer Pressemitteilung von bmwsb.bund.de erhalten Städte und Gemeinden bundesweite Unterstützung, um energetische Sanierungen voranzutreiben. Im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ stehen für 2023 insgesamt 400 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist es, den Sanierungsstau abzubauen und soziale Integration sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Die Frist für die Einreichung von Förderanträgen endet am 15. September 2023.