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Brotkrise in Dürnbach: Halbe Laibe sorgen für Verwirrung bei Bäckern!

In einer Bäckerei in Dürnbach sorgte kürzlich ein Hinweis für Aufsehen, der besagte, dass Brote nicht mehr halbiert werden dürften. Dieser Hinweis wurde jedoch schnell entfernt, nachdem eine pragmatische Lösung gefunden wurde. Florian Perkmann, Obermeister der Bäcker-Innung Miesbach-Bad Tölz-Wolfratshausen, stellte klar, dass halbe Brotlaibe nicht verboten sind. Das eigentliche Problem betrifft die Kennzeichnungspflicht für Fertigprodukte.

Wie Perkmann erklärte, müssen ganze Brote, die hinter der Theke liegen, nicht gekennzeichnet werden. Sobald die Brote jedoch halbiert und im Kundenbereich ausgelegt werden, gelten sie als Fertigprodukte und müssen somit verpackt und beschriftet sein. Ein weiterer Aspekt ist, dass der Preis für halbe Brote nicht einfach halbiert werden darf, da dies mit Gewichtskontrollen zusammenhängt. Um einen Stückpreis für Brote zu verlangen, ist ein bestimmtes Wiegverfahren erforderlich. Halbe Laibe werden beim Verkauf einzeln gewogen, was die Kennzeichnungspflicht umgeht. Diese Praxis wird von den meisten Bäckern in der Innung ebenfalls angewendet und der zusätzliche Aufwand des Wiegens wird als Vorteil angesehen, da Kunden sich nicht ungerecht behandelt fühlen.

Lebensmittelverluste und Qualität im Bäckerhandwerk

Zusätzlich zu den Herausforderungen beim Brotschnitt unterstützt das Bäckerhandwerk das Ziel der Vereinten Nationen, Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren. Es setzt sich aktiv dafür ein, Lebensmittelverluste zu vermeiden und die Betriebsabläufe zu verbessern. Eine gezielte Sensibilisierung von Mitarbeitern und Auszubildenden ist dabei ein wichtiger Punkt. Der Zentralverband der Bäcker engagiert sich auch gegen Vorschriften in Mietverträgen, die das Füllen von Regalen bis in die Abendstunden vorschreiben.

Die Bezeichnung „Lebensmittelverschwendung“ wird abgelehnt; stattdessen werden ,,Lebensmittelverluste“ oder „unvermeidbare Lebensmittelabfälle“ bevorzugt, da die Ablehnung des Begriffs „Verschwendung“ auf der Annahme basiert, dass dieser einen verantwortungslosen Umgang mit Lebensmitteln suggeriert. Eine Studie der Bundesregierung zeigt, dass über 50 Prozent der Lebensmittelabfälle in Haushalten anfallen. In diesem Kontext wird eine bessere Sensibilisierung der Verbraucher gefordert, um die Wertschätzung für Lebensmittel zu erhöhen.

Die hohe Qualität der Brote in der Innung Miesbach-Bad Tölz-Wolfratshausen spiegelt sich in den ausgezeichneten Ergebnissen wider, die viele Betriebe bei der Brotprüfung erzielt haben. Damit wird nicht nur der Anspruch des Handwerks unterstrichen, sondern auch die Verantwortung in Bezug auf Qualität und Nachhaltigkeit.

Für weitere Informationen zu den rechtlichen Aspekten des Bäckerhandwerks siehe [Merkur](https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/miesbach-ort29062/laib-brot-theke-verkauf-problem-gesetz-baecker-halbes-93661299.html) und [Bäckerhandwerk](https://www.baeckerhandwerk.de/service/interessensvertretung-und-recht/lebensmittelrecht).