
Die regionale Diskussion um die Sicherheit auf der Sudelfeldstrecke hat eine neue Wendung genommen. Aufgrund eines signifikanten Anstiegs der Unfallzahlen, die trotz intensiver Kontrollen und Aufklärung durch die Polizei nicht zurückgehen, wurde eine Teil-Sperrung der Sudelfeldstrecke für Motorradfahrer eingeführt. Dies betrifft die B 307 und wurde als Reaktion auf die hohe Unfallrate beschlossen. Laut den aktuellen Daten ereigneten sich 61% der Unfälle bei Fahrten in Richtung Bayrischzell.
Die Sperrzeiten sind im Sommer täglich zwischen 11 und 21 Uhr festgelegt. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, da viele Motorradfahrer die Strecke mehrfach befahren und am Parkplatz Tatzelwurm umkehren, wodurch das Unfallrisiko steigt. Die teilweisen Kontrollen der Polizei sind jedoch nur bedingt wirksam, da beobachtet wurde, dass sich der Verkehr auf Nebenstrecken wie in Fischbachau verlagert.
Reaktionen und Forderungen nach Alternativen
Die Erprobung dieser Maßnahme soll zwei Jahre andauern, in der Hoffnung, die Unfallzahlen signifikant zu senken. Vor der Einführung der Sperrung wurden andere Möglichkeiten zur Verkehrsregulierung – wie Tempolimits und Überholverbote – als unzureichend erachtet. Bürgermeister Georg Kittenrainer (CSU) äußerte, dass die Reaktionen gemischt ausfallen. Während die Anwohner die sperrenden Maßnahmen unterstützen, fühlen sich viele Biker in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Am Tag der Bekanntgabe der Sperrung wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen, die bereits über 1500 Unterstützer verzeichnen konnte. Die Petition fordert alternative Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit, ohne eine vollständige Sperrung zu verhängen. Die Diskussion über die Streckensperrung ist auch vor dem Hintergrund mehrerer schwerer Motorradunfälle in dieser Saison zu sehen, zu denen bereits ein tödlicher Vorfall im vergangenen Jahr gehörte.
Ein Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen zeigt, dass die Behörden eine Sperrung der B 307 zwischen Bayrischzell und Brannenburg in Betracht ziehen, jedoch rechtliche Hindernisse und Widerstand von Motorradfahrern bestehen. Diese argumentieren, dass eine Sperrung das Problem lediglich verlagern würde. Der ADAC hat ebenfalls Bedenken geäußert und betont, dass Streckensperrungen nur als letztes Mittel gesehen werden sollten. Bereits in der Vergangenheit gab es eine ähnliche Diskussion, als die Kesselbergstrecke mehrfach gesperrt wurde, und es werden derzeit verschiedene Maßnahmen wie Überholverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Rüttelstreifen am Sudelfeld ergriffen, um die Sicherheit zu verbessern.
Das Landratsamt Rosenheim hat begonnen, Verkehrsdaten und Unfallstatistiken zu sammeln, um die Situation weiter zu bewerten. Zudem haben Anwohner Beschwerden über Verkehrslärm geäußert und schlagen Maßnahmen wie Ampeln oder Gedenkmeilen vor. In der Polizeiarbeit wurden kürzlich verstärkt Kontrollen durchgeführt, wie der Fall eines jungen Fahrers zeigt, dessen abgewetztes Reifenprofil zur Stilllegung seines Fahrzeugs führte.
Merkur berichtete, dass…
BR.de berichtete über die aktuelle Situation am Sudelfeld und die diskutierten Maßnahmen.