
Chris Lehner, Betreiber des Park Cafés im Alten Botanischen Garten in München, sieht sich verstärkt mit einer besorgniserregenden Entwicklung konfrontiert. Der Anstieg von Gewalt und Drogengeschäften im Park hat dazu geführt, dass er ernsthaft über eine Schließung seines Cafés nachgedacht hat. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu schwerwiegenden Kriminalfällen, darunter Messerstechereien, Drogenhandel, Raubüberfälle und Vergewaltigungen. Lehner hat in der Vergangenheit bis zu dreimal täglich den Notruf wählen müssen und warnt seine Gäste, den Park zu meiden.
Ein aktueller Vorfall, bei dem Najib H. trotz Hausverbots in das Park Café eindringen wollte, führte zu einer Anklage wegen Hausfriedensbruchs. Lehner berichtet von einer „zehnjährigen Leidenszeit“ und einer dramatischen Eskalation der Situation, insbesondere seit der Legalisierung von Cannabis im Jahr 2024. Obwohl er gesundheitliche Probleme in Folge der bedrohlichen Lage erlitten hat und über das Aufgeben seines Cafés nachdachte, entschloss er sich, weiterzumachen. Er hat die zuständigen Behörden, darunter den Oberbürgermeister, den Polizeipräsidenten und den Ministerpräsidenten, über die kritische Situation informiert.
Maßnahmen der Polizei und Sicherheitsverbote
Um der Lage Herr zu werden, hat die Polizei München bereits mehrere Schwerpunktaktionen im Alten Botanischen Garten durchgeführt und eine Kameraüberwachung installiert. Im Januar 2025 wurde zudem eine Sicherheitszone um das Park Café eingerichtet, in der Waffen und Drogen strikt verboten sind. Diese Maßnahmen hat eine gewisse Stabilisierung der Situation zur Folge, jedoch hat Lehner im vergangenen Jahr rund 30 Prozent Umsatz verloren. Gleichzeitig plant die Stadt, den Alten Botanischen Garten aufzuwerten, einschließlich der Errichtung eines Fußball- und Basketballplatzes sowie eines Skater-Parks.
Weiterhin berichtet [tz.de](https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/alter-botanischen-garten-in-muenchen-hotspot-drogen-und-gewalt-polizei-einsaetze-bahnhofsviertel-93678947.html), dass die Polizei regelmäßige Einsätze im Alten Botanischen Garten sowie im angrenzenden Bahnhofsviertel durchführt, da diese Gebiete als Hotspots für Drogen und Gewalt gelten. Ziel dieser Maßnahmen ist es, illegalen Drogenhandel und körperliche Auseinandersetzungen zu verhindern. Seit Mai 2024 wurden bei Konzepteinsätzen nahezu 5000 Personen kontrolliert, wobei 1500 Personen Platzverweise erhielten, überwiegend Drogenkonsumenten. Insgesamt wurden 131 Verdächtige wegen Rauschgiftverstößen angezeigt, von denen 59 vor den Haftrichter kamen.
Im Januar 2025 trat ein Verbot für Messer, Alkohol und Cannabis im Alten Botanischen Garten in Kraft. In den ersten Monaten wurden hierbei 634 Verstöße festgestellt, unter anderem 516 gegen das Alkoholverbot und 111 gegen das Cannabisverbot. Bei diesen Vorfällen wurden Anzeigen erstellt und Bußgeldverfahren eingeleitet; Verstöße können mit Strafen von bis zu 500 Euro geahndet werden. Die Polizei plant, die Situation auch weiterhin durch Videoüberwachung und konsequentes Vorgehen gegen Ordnungsstörungen zu verbessern.