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In Anbetracht der bevorstehenden Gedenkveranstaltungen zum Holocaust am 27. Januar äußert Charlotte Knobloch, Holocaust-Überlebende und Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, ernsthafte Befürchtungen bezüglich einer möglichen Regierungsbeteiligung der AfD. Laut np-coburg.de sieht Knobloch in der AfD eine Parallele zur FPÖ in Österreich und betont, dass sie sich nicht vorstellen kann, dass die AfD Regierungsverantwortung übernimmt.
Knobloch beschreibt den zunehmenden Judenhass als eine neue Dimension der Feindlichkeit, die über den traditionellen Antisemitismus hinausgeht. Ihre Bedenken umfassen nicht nur die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung, sondern auch spezifische Anfeindungen, denen Juden weltweit, insbesondere in Israel, ausgesetzt sind. Sie äußert, dass solche Vorfälle nach wie vor alarmierend sind, wie sie es am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, anmerkt.
Wachsende Besorgnis über Antisemitismus
Charlotte Knobloch, die als Kind den Holocaust überlebte, hatte in der Vergangenheit schon oft auf die Gefahren des wachsenden Antisemitismus hingewiesen. Wie merkure.de berichtet, ist Knobloch 92 Jahre alt und lebt mit ihrem Yorkshire Terrier Ruben. Sie überlebte die Verfolgung als uneheliches Kind und beschreibt die Angst, die sie damals erlebte.
Knobloch hebt die besorgniserregenden Ergebnisse einer aktuellen Studie der Claims Conference hervor, die zeigt, dass das Wissen über den Holocaust insbesondere unter jungen Menschen in den USA und Europa abnimmt. Eine alarmierende Zahl von 76 Prozent der Befragten in den USA glaubt, dass sich der Holocaust wiederholen könnte, während in Deutschland 12 Prozent der jungen Erwachsenen angaben, nie von der Schoah gehört zu haben. Fast die Hälfte der Amerikaner konnte kein einziges Nazi-Konzentrationslager nennen.
Zusätzlich zu ihren persönlichen Erfahrungen äußert Knobloch ihre Sorgen über den wachsenden Antisemitismus, den sie insbesondere im Kontext der AfD sieht. Sie betont, dass Juden häufig als Repräsentanten Israels betrachtet werden, was zu Anfeindungen führt. Ihre Hoffnung ist, dass die AfD keine Regierungsverantwortung erhält, ähnlich wie die FPÖ in Österreich.