Die neue Dauerausstellung im Bergbaumuseum Achthal in Teisendorf bietet Besuchern einen faszinierenden Einblick in das bäuerliche Leben eines wohlhabenden Hofes im Chiemgau aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Diese Ausstellung zeigt 34 Eisenfunde, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen und in der Gemeinde Schleching entdeckt wurden. Die Archäologische Staatssammlung München stellt die Objekte als Dauerleihgabe zur Verfügung, wie rosenheim24.de berichtete.
Die Funde stammen aus zwei Depotfunden, die 1994 in natürlichen Höhlungen auf dem Emperbichl bei Raiten entdeckt wurden. Die Objekte zeigen, wie wertvoll Eisen in der frühen Neuzeit war und dass die Gegenstände von ihrem Eigentümer sorgfältig ausgewählt und versteckt wurden, um sie vor möglichen Plünderungen während des Konflikts zu schützen. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, denen die Menschen während des unruhigen Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) ausgesetzt waren, der nicht nur religiöse, sondern auch territoriale Konflikte mit sich brachte, wie Wikipedia erläutert.
Details zur Ausstellung
Die wertvollen Eisenstücke werden in einer klimatisierten Vitrine präsentiert, die Rosten verhindern soll. Zu den Exponaten zählen Ketten, Haken, Nägel, Gürtelschnallen, ein Hammer, ein Amboss, Steigbügel, eine Zimmermannsaxt und ein Wetzstein. Diese Gegenstände geben nicht nur einen Einblick in die Handwerkskunst jener Zeit, sondern auch in das alltägliche Leben. Laut der Magisterarbeit von Christine König, die an der Universität Bamberg verfasst wurde, stammen etwa 80 Prozent der gefundenen Gegenstände aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Die Funde sind von besonderer Bedeutung, da sie Einblicke in die Lebensumstände und den Alltag der Menschen während des Dreißigjährigen Krieges bieten. Die Region südwärts des Chiemsees blieb zwar von größeren kriegerischen Auseinandersetzungen verschont, aber die Angst vor marodierenden Soldaten führte dazu, dass wertvolle Eisenobjekte sorgfältig verborgen wurden, um sie vor Plünderungen zu schützen.
