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Passionsspiele Großenlüder: Ein Fest für den Frieden beginnt!

Die Passionsspiele in Großenlüder, im Landkreis Fulda, setzen ab dem 8. März 2025 eine lange Tradition fort. Diese Aufführungen, die seit 2014 in Großenlüder stattfinden, sind ein jährliches Highlight und bieten ein eindrucksvolles Schauspiel, bei dem rund 60 Darsteller auf der Bühne stehen.

Leitung dieser besonderen Veranstaltung obliegt dem Spielleiter Manfred Müller und dem Regisseur Günther Hahn. Um die Zuschauer mit einer neuen und ansprechenden Darstellung zu begeistern, wird in diesem Jahr eine neue Textvorlage verwendet, die auf einer spanischen Spielgemeinschaft aus Esperança, einem Vorort von Barcelona, basiert. Besonderen Wert lag bei der Anpassung auf der Vermeidung extremer Darstellungen, insbesondere in Bezug auf Jesus am Kreuz.

Wichtige Details zu den Aufführungen

Für die Rolle von Jesus gibt es zwei Darsteller: Frank Braun und Sebastian Schwarzstein, die beide jeweils in vier der insgesamt acht Aufführungen spielen. Andreas Wahler wird die Rolle des Johannes, dem Lieblingsjünger Jesu, übernehmen, während Martin Dornberger als Pontius Pilatus auftritt, obwohl er keinerlei Theatererfahrung hat. Die Hauptdarsteller erwarten bis zu 100 Sprecheinsätze während der Aufführungen.

Die Proben für die Passionsspiele begannen bereits im September 2024 mit wöchentlichen Treffen. Unterstützung erhalten die Darsteller von zwei Souffleusen sowie einem Projektchor mit 40 Sängern und einem 18-köpfigen Streichorchester, das die musikalische Untermalung übernimmt. Der Passionsspielverein Großenlüder ist zudem Mitglied im Netzwerk „Europassion“, das 80 Passionsspielorte in Europa vereint. Die Premiere der Aufführung wird von Bischof Michael Gerber besucht.

Im Vergleich dazu bietet das Oberammergauer Passionsspiel, das alle zehn Jahre in der bayerischen Gemeinde aufgeführt wird, eine weitere Facette dieser Tradition. Das Oberammergau Passion Play, das seinen Ursprung im Jahr 1634 hat, ist bekannt für seine allumfassende Teilnahme von mehr als 1.800 Dorfbewohnern, die ausschließlich einheimisch sind. Frederik Mayet und Rochus Rückel teilen sich die Rolle von Jesus in der letzten Aufführung, die bis zum 2. Oktober 2022 gespielt wurde und mehr als 500.000 Besucher anzog.

Beide Aufführungen setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Während die Großenlüder Passionsspiele den Dank für ein Leben ohne Krieg zum Ziel haben, legt Oberammergau besonderen Wert auf die menschliche Seite Jesu, die in modernen Themen wie Krankheit, Krieg und sozialer Ungleichheit behandelt wird.

Die Darsteller in Oberammergau reisten zur Vorbereitung auch nach Israel, um die heiligen Stätten zu besuchen. Der Regisseur Christian Stückl hat antisemitische Themen aus dem Theaterstück entfernt, um es zeitgemäß zu gestalten und eine respektvolle Botschaft zu verbreiten.

Für weitere Details über die Großenlüder Passionsspiele lesen Sie hier: Osthessen-News, und für Informationen über das Oberammergauer Passionsspiel besuchen Sie Euronews.