
Am 21. April 2025 wurde bekannt, dass Sabine Hehn, die Geschäftsführerin des Caritas-Krankenhauses St. Lukas in Kelheim, nicht länger im Amt ist. Diese Entscheidung kam überraschend und ohne Vorwarnung, und eine Nachfolge wurde noch nicht benannt. Nur zwei Tage nach Hehns Abgang wurde angekündigt, dass der OP-Bereich der Klinik aufgrund „dringender Umbauarbeiten“ für vier Wochen geschlossen wird. Alle geplanten Operationen sind abgesagt, jedoch bleibt die stationäre Versorgung gewährleistet.
Der Diözesanverband der Caritas Regensburg erklärte, dass „Hinweise durch Mitarbeitende“ die Notwendigkeit der Umbauarbeiten begründeten. Der Kelheimer Kreisrat wurde im Vorfeld über die Probleme im OP und die Abberufung von Hehn nicht informiert. Der Landkreis Kelheim trägt das volle finanzielle Risiko für das defizitäre Krankenhaus, das in den letzten zwei Jahren etwa zehn Millionen Euro Verlust, sowie Zinsen und Tilgung, verursacht hat.
Entlassung und neue Geschäftsführung
Die Caritas bestätigte die Entlassung von Sabine Hehn, was von Caritas-Sprecher Harry Landauer mitgeteilt wurde. Claudia Eder, Prokuristin, übernimmt die Geschäftsführung bis zur Nachbesetzung. Weitere Kommentare zu Personalentscheidungen wurden von Caritas nicht gegeben. Die Mitarbeiter der Klinik wurden per Rundschreiben über die Neuausrichtung der Geschäftsführung informiert.
Sabine Hehn hatte seit Juli 2022 die Position inne, nachdem sie mit der Oberender AG nach Kelheim kam. Im Februar 2025 präsentierte sie die Entwicklung des Krankenhauses im Kelheimer Kreisausschuss. Die Schwerpunkte des Krankenhauses liegen in der Orthopädie, Kardiologie und Gastroenterologie. Trotz eines geschrumpften Defizits von ursprünglich geplanten 8,83 Millionen Euro auf jetzt erwartete 6,9 Millionen Euro, die der Landkreis ausgleichen muss, sind zahlreiche tiefgreifende Probleme im Krankenhaus geblieben.
Ein Sanierungskonzept für den OP-Bereich existierte bereits seit 2008 und sollte 40 Millionen Euro kosten. Nach der Übernahme durch die Caritas im Jahr 2022 lag ein umfassendes Sanierungskonzept vor, das jedoch nicht umgesetzt wurde. Im November 2022 präsentierte die Oberender AG einen neuen Sanierungsplan, der reduzierte OP-Säle und höhere Kosten vorsah. Der Landesrechnungshof hatte die Oberender AG in anderen Klinikmandaten kritisiert, was auf ähnliche Probleme auch im Kelheimer Krankenhaus hinweist. Das „Zukunftskonzept“ der Oberender AG für Kelheim wurde zudem nicht umgesetzt, und versprochene Fachbereiche wie Urologie und Geriatrie existieren nicht, wie [Merkur](https://www.merkur.de/bayern/regensburg/zukunft-konzept-scherbenhaufen-schaden-wirtschaft-kelheim-krankenhaus-op-gechlossen-93691264.html) berichtete. Auch [Mittelbayerische](https://www.mittelbayerische.de/lokales/landkreis-kelheim/caritas-entlaesst-kelheimer-klinikgeschaeftsfuehrerin-sabine-hehn-18403163) berichtete über die aktuelle Situation der Klinik und die Änderungen in der Geschäftsführung.