
Das Caritas-Heim in Schonstett wird geschlossen, was für die 40 Bewohner und 63 Mitarbeiter gravierende Folgen hat. Die Schließung wurde Mitte März 2025 angekündigt und wird von den Bewohnern als „Katastrophe“ empfunden, insbesondere von Anna-Maria Obermaier, der Vorsitzenden der Bewohner-Vertretung, die seit acht Jahren im Heim lebt. Viele der Bewohner haben seit bis zu 40 Jahren ihr Leben in der Einrichtung gestaltet und sind stark betroffen von der Entscheidung.
Die Kritik der Bewohner richtet sich vor allem gegen die mangelnde Unterstützung und Kommunikation seitens der Caritas während des Schließungsprozesses. Dieser Schritt erfolgt, da das Heim in Schonstett nicht mehr den modernen Standards entspricht; bereits 2013 wurden vier Millionen Euro in die Sanierung investiert, jedoch wären 2025 erneute hohe Kosten für notwendige Arbeiten fällig geworden. Die Caritas plant, die finanziellen Mittel in modernere Einrichtungen zu investieren.
Unterbringung und Unterstützung für Bewohner
Die Caritas hat bereits für 35 der 40 Bewohner alternative Wohnplätze in einem Umkreis von 40 Kilometern gefunden. 20 dieser Bewohner können in eigenen Caritas-Einrichtungen untergebracht werden. Die Entscheidung über die neuen Wohnplätze liegt dabei bei den Bewohnern und ihren gesetzlichen Vertretern, wobei Caritas darauf achtet, dass Angehörige nicht weit reisen müssen, um die Bewohner zu besuchen. Einige Bewohner könnten aufgrund ihres hohen Alters und Pflegebedürftigkeit in Altenheimen untergebracht werden.
In Bezug auf die Mitarbeiter bietet die Caritas verschiedene Möglichkeiten zur Fortsetzung ihrer Beschäftigung an. Bislang wurden bereits drei Versammlungen und ein Workshop abgehalten, um den betroffenen Angestellten den Prozess und ihre Rechte näherzubringen. Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben, alle Mitarbeiter behalten vorerst ihren Arbeitsplatz und werden bei Interesse vorrangig in anderen Caritas-Einrichtungen behandelt.
Die Schließung des Heims ist auf die hohen Erhaltungskosten zurückzuführen, die ein modernes und inklusives Wohnen in den alten Gebäuden unmöglich machen. Caritas plant, zukünftig auf kleinteiliges und sozialraum-orientiertes Wohnen umzusteigen und befindet sich in Gesprächen mit Interessenten über die zukünftige Nutzung des Areals in Schonstett. Die Gemeinde hat bereits Interesse an der Erhaltung des Kindergartens und des Parks geäußert.
Für weitere Informationen zu diesem Thema berichtete rosenheim24.de über die Kritik der Bewohner an der Caritas. Auch ovb-online.de informierte über die Schließung und die bisherigen Maßnahmen zum Umgang mit den Bewohnern und Mitarbeitern.