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Iliev kämpft um Bundestagsmandat: Zukunft der Region auf dem Spiel!

Daniel Iliev, der Bürgermeister von Heringen, tritt als Direktkandidat der SPD im Wahlkreis 168 (Hersfeld-Rotenburg/Werra-Meißner) zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 an. Bei den bevorstehenden Wahlen bewerben sich insgesamt sieben Kandidaten um das Direktmandat in diesem Wahlkreis. Iliev hat das Ziel, das Direktmandat seines Vorgängers Michael Roth zu verteidigen, der 27 Jahre lang im Bundestag tätig war.

In einem Interview betonte Iliev die Verantwortung, die er für den Wahlkreis trägt, und die Notwendigkeit, in Berlin präsent zu sein, um Fördergelder zu sichern. Des Weiteren äußerte er sich zu seinen persönlichen Erfahrungen und stellte fest, dass er in der Vergangenheit keine Erfahrungen mit strukturellem Rassismus gemacht habe, jedoch eine Zunahme der Ausländerfeindlichkeit wahrnehme. Der Bürgermeister erhielt 98 Prozent der Stimmen auf dem Nominierungsparteitag und zeigt sich optimistisch bezüglich der Unterstützung durch die Parteibasis.

Fokus auf Industrie und soziale Themen

Iliev verfolgt einige außenpolitische Positionen seines Vorgängers Michael Roth, insbesondere die Unterstützung für Israel und die Ukraine. Roth, der angekündigt hat, sich nicht erneut um ein Mandat des Deutschen Bundestages zu bewerben, hat Iliev seine Unterstützung im Wahlkampf angeboten. Iliev betont jedoch, dass er unabhängig agieren möchte. Sein politischer Schwerpunkt liegt auf Industriepolitik, Arbeit und sozialen Themen. Insbesondere plant er, die Energiepreise zu senken und die finanzielle Unterstützung der Kommunen zu verbessern.

Iliev sieht die Herausforderungen im Werra-Meißner-Kreis ähnlich wie im Hersfeld-Rotenburg-Kreis, vor allem in Bezug auf die Finanzen und die Gesundheitsversorgung. Er bekennt sich zur Kali-Industrie und erkennt deren Bedeutung für Arbeitsplätze, obwohl es auch Umweltbedenken gibt. Hinsichtlich der AfD meint Iliev, dass sie als ernstzunehmender Gegner wahrgenommen werden sollte, gleichzeitig aber nicht für positive Veränderungen stehe.

Zu den Überlegungen für die Zeit nach der Wahl äußerte Iliev, dass er auch Bürgermeister bleiben könnte, sollten die Wähler ihn nicht in den Bundestag wählen. Dennoch sieht er die Verteidigung des Direktmandats als seine Priorität. Daniel Iliev wurde vor 40 Jahren in Bad Hersfeld geboren, hat Politikwissenschaften und Sozialgeschichte studiert und ist seit 2016 Bürgermeister von Heringen. Er ist ledig und hat eine feste Freundin.

Michael Roth kündigte im März 2024 an, sich nicht erneut um ein Mandat des Deutschen Bundestages zu bewerben. Nach 27 Jahren im Bundestag endet seine Amtszeit im Jahr 2025. Roth äußerte Dankbarkeit gegenüber den Menschen in seinem Wahlkreis, insbesondere den Parteimitgliedern und engagierten Bürgern. In seiner Abschiedsbotschaft brachte er zum Ausdruck, dass der Zuspruch und die Kritik der Bürger ihm Rückhalt gegeben haben, besonders in schwierigen Zeiten in Berlin. Roth betonte, dass er sich geehrt fühle, die Interessen seiner nordhessischen Heimat in Berlin vertreten zu haben, und dass er oft von den Menschen vor Ort einfach als „Michael“ angesprochen wurde, nicht als „Herr Abgeordneter“ oder „Herr Roth“.