
Der Stadtverein Simbach hat kürzlich eine geführte Besichtigung im Parkwohnstift Tettenweis veranstaltet, um Ideen für die Umnutzung des Klosters Marienhöhe zu sammeln, nachdem die Schwestern aus Simbach weggezogen sind. Das ehemalige Kloster St. Gertrud der Benediktinerinnen wurde in ein Service-Wohnangebot für Senioren umgebaut, welches sich über ein 38.000 Quadratmeter großes Gelände erstreckt.
Die Besichtigung hatte das Ziel, Informationen über das bereits umgesetzte Konzept in Tettenweis einzuholen. Im Parkwohnstift wird betreutes Wohnen in unterschiedlichen Appartements angeboten, ergänzt durch einen ambulanten Pflegedienst sowie eine Seniorentagesstätte. Dabei wird auch ein Kindergarten einbezogen, der den Austausch zwischen Jung und Alt fördert. Sabine Lehmann, die Ansprechpartnerin des Parkwohnstifts, führte die Besuchergruppe, zu der auch Stadtrat Paul Schwarz und weitere Stadträte gehörten.
Umfassende Umgestaltung des Klosters St. Gertrud
Die Hans-Lindner-Stiftung übernahm das Klosterareal und entwickelte es zu einem modernen Mehrgenerationenhaus. Das Kloster St. Gertrud wurde 1899 gegründet und beherbergte zeitweise bis zu neun Benediktinerinnen, bis die Entscheidung zur Umnutzung getroffen wurde. Die sanierte Einrichtung bietet heute 60 Personen Betreutes Wohnen; der Start erfolgte 2020 mit vier Mietern. Die Wohnmöglichkeiten umfassen Ein- und Zweizimmerappartements sowie drei Appartementhäuser mit jeweils vier Wohnungen.
Die Miete für die Appartements beinhaltet wöchentliche Reinigungsdienste, Bettwäsche und Nutzung der Gemeinschaftsräume. Zudem bietet der Pflegedienst eine nächtliche Notrufbereitschaft an, während soziale Angebote wie Einkaufsfahrten, Ausflüge und Gesellschaftsnachmittage zur Verfügung stehen. Historisches wurde bewahrt, und die Gebäude wurden barrierefrei umgebaut, um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Der Innenhof bietet im Sommer eine Terrasse für das Klostercafé, während im Winter ein Adventsmarkt stattfindet.
Die Umnutzung des Klosters Marienhöhe wird in einen breiteren Kontext gestellt, da das ehemalige Kloster St. Gertrud auch Herausforderungen im Denkmal- und Brandschutz sowie in der altersgerechten Barrierefreiheit bewältigen musste. Diese Aspekte wurden bei der kompletten Sanierung des ehemaligen Klosters bedacht, wodurch es jetzt ein modernes selbstbestimmtes Leben für seine Bewohner ermöglicht.
Die Umgestaltung zieht Aufmerksamkeit auf den historischen Charakter der Gebäude, einschließlich des restaurierten „Joner-Schlösschen“ und der neu gestalteten Räume, die sowohl für die Bewohner als auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Besichtigung endete mit einer Diskussion über die zukünftige Nutzung der Klosteranlage Marienhöhe, bei der die gesammelten Ideen und Konzepte zur Sprache kamen.