
In einem Rinderbestand in Franken wurde Ansteckender Rinderherpes (Infektiöse Bovine Rhinotracheitis, IBR) nachgewiesen. Der betreffende Betrieb, der 160 Rinder umfasst, wurde daraufhin gesperrt, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. Die Rinder dürfen nur zum Schlachten den Hof verlassen, während 18 der 160 Tiere als infiziert identifiziert wurden. Diese Informationen wurden von nordbayern.de veröffentlicht.
Die Früherkennung des Ausbruchs wird vom Veterinäramt des Landratsamts Ansbach als entscheidend angesehen. IBR stellt für Menschen und andere Tierarten keine Gefahr dar, ist jedoch für Rinder äußerst ernst zu nehmen. Herpesviren können lebenslang im Körper der Rinder verbleiben und bei Stress oder einem schwachen Immunsystem erneut ausbrechen. Infizierte Rinder scheiden große Mengen des Virus aus, was eine rapide Ansteckung anderer Tiere begünstigt.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche
Infizierte Rinder müssen in der Regel aus dem Bestand entfernt werden, oft durch Schlachtung, sofern sie ansonsten gesundheitlich stabil sind. Ein Bluttest bei den verbleibenden Tieren wird 30 Tage nach der Entfernung des letzten infizierten Rinds durchgeführt. Die Sperre des Betriebs wird aufgehoben, sobald der Bluttest negativ ausfällt. Ralf Zechmeister, der Leiter des Veterinäramtes, hat betont, dass die Alarmierungswege zur Bekämpfung von Tierseuchen stabil funktionieren.
Die Herausforderung von IBR zeigt sich auch durch die gefährlichen Eigenschaften des Virus, das laut farmhealthonline.com hoch ansteckend ist und schwerwiegende Atemwegserkrankungen verursachen kann. Zu den klinischen Symptomen zählen Nasenausfluss, Fieber und Bindehautentzündung. Bei Milchkühen führt akute IBR häufig zu einem signifikanten Rückgang der Milchproduktion und kann zudem Aborte und verminderte Fruchtbarkeit zur Folge haben. Sekundäre bakterielle Infektionen stellen ein zusätzliches Risiko für infizierte Tiere dar.
Die Bekämpfung und Prävention von IBR erfordert strenge Biosecurity-Maßnahmen, da kontaktbedingte Infektionen und latente Trägerschaften häufig die Ursachen für neue Ausbrüche sind. Der Erwerb von Bullen birgt ein höheres Risiko für die Einschleppung des Virus, weshalb Herdengesundheitspläne die Überwachung des IBR-Status und geeignete Biosecurity-Maßnahmen beinhalten sollten.