
In Bayern hat Skifahren eine über 100-jährige Tradition, die eng mit einem Lebensgefühl verbunden ist, das Abenteuer und Naturerlebnis vereint. Diese Entwicklung begann mit mutigen Pionieren, die verschneite Berghänge mit einfachen Brettern befahren. Mit der Verbesserung der Ausrüstung und dem Bau von Liften und Seilbahnen gewann der Sport zunehmend an Popularität. Der Bayerische Rundfunk hat in einem filmischen Beitrag diese Geschichte anhand von Archivmaterial festgehalten.
Der Film thematisiert nicht nur die lange Tradition des Skifahrens, sondern auch die neueren Wintersportarten wie Snowboarding, Freeriding und Skitourengehen, die besonders jüngere und abenteuerlustigere Touristen ansprechen. Diese Entwicklungen haben sich zu eigenen Disziplinen neben dem klassischen Skifahren entwickelt, auch Randerscheinungen wie Trickskifahren und Steilwandfahren werden erwähnt. Darüber hinaus wird der Wandel im Berufsbild des Skilehrers und die veränderten Ansprüche der Kunden untersucht, die sich durch den Klimawandel in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend verändern.
Einfluss des Klimawandels auf den Wintersport
Der Klimawandel hat auch weitreichende Auswirkungen auf den Wintersport in den deutschen Mittelgebirgen und Alpen, wie eine Untersuchung von [Deutschlandfunk Kultur](https://www.deutschlandfunkkultur.de/wintersport-skifahren-klimawandel-schneemangel-alpen-mittelgebirge-100.html) zeigt. Die Anzahl der Skitage in den Alpen stagniert seit 20 Jahren, und viele Wintersportorte erleben einen Rückgang oder sogar das Aussterben der Skisaisonen. Die verregneten Winter im Flachland beeinträchtigen die Skifahrlaune, während die Bevölkerung in betroffenen Regionen stagniert und altert.
Einige Kommunen müssen auf eine Zukunft ohne Schnee planen, während andere auf Wachstum im Ski Alpin setzen. Um die Skiindustrie zu erhalten, sind Investitionen in moderne Beschneiungsanlagen erforderlich. Die Langzeitstudie des Südtiroler Instituts „Eurac Research“ zeigt, dass die Schneesaison in Höhenlagen unter 2.000 Metern sich um bis zu 34 Tage verkürzt hat. Nur drei Skigebiete in den deutschen Alpen haben laut einer Studie des Deutschen Alpenvereins langfristige Überlebenschancen. Zudem sind technische Beschneiungen, die viel Wasser und Energie verbrauchen, notwendig geworden, was die Umweltbelastung weiter erhöht.
Die Diskussion über den Wintersport wird auch durch die Bedenken bezüglich der Umwelt verschärft. Bei der künstlichen Beschneiung enthalten die Schneekanonen zunehmend Mineralien und Salze, was zu Überdüngung in den betroffenen Regionen führt. Weitere Forschungen zeigen bedenkliche Anteile von krebserregenden PFAS in Schmelzwasser. Auch die Verdichtung des Bodens durch Pistenraupen führt dazu, dass Verunreinigungen nicht mehr gefiltert werden.
Einige Regionen ziehen in Erwägung, Angebote ohne Schnee zu entwickeln, wie Spaßbäder, Wellnesszentren und Mountainbiking. Initiativen zur Förderung des sanften Tourismus in Tirol und Alternativen zum Skitourismus in Schleching zeigen, dass sich die Branche anpassen muss. In Österreich stoppte ein Bürgerentscheid den Ausbau von Skitälern, um die Natur zu erhalten. Experten wie Alpenforscher Werner Bätzing sind sich einig: Skifahren wird teurer und sich zunehmend zu einem Luxussport entwickeln.