Starnberg

Der Kampf um das Kino: Tutzing mobilisiert für kulturelle Rettung!

Lucie Vorlickova, Vorsitzende des Vereins Kulturtheater Tutzing, hat sich maßgeblich an der Wiederbelebung des Kinos in Tutzing beteiligt. In ihrer Rolle betont sie die Bedeutung des Lokaljournalismus, der am 15. Mai mit dem ersten Tag des Lokaljournalismus vom Starnberger Merkur gefeiert wird. Vorlickova erklärt, dass Lokaljournalismus als „vierte Gewalt“ eine entscheidende Rolle für die Transparenz in lokalen Entscheidungsprozessen spielt und den sozialen Zusammenhalt sowie ein Wir-Gefühl in der Gemeinschaft fördert. Sie hebt hervor, dass Berichte über lokale Ereignisse, wie Vereinsjubiläen und Schulprojekte, für die Gesellschaft unverzichtbar sind.

Die Abwesenheit von Lokaljournalismus kann zu unbeobachteten Gemeinderatssitzungen führen und die Sprachrohre für Bürgerinitiativen fehlen. Vorlickova kritisiert die Abhängigkeit der Redaktionen von Informationen aus Verwaltungen, Vereinen und der lokalen Wirtschaft. Der Starnberger Merkur wird für seine kritische Berichterstattung gelobt. Vorlickova schlussfolgert, dass der Wert des Lokaljournalismus nicht in Auflagenzahlen, sondern in der Unterstützung demokratischer Prozesse gemessen werden sollte, wie der Starnberger Merkur berichtete.

Kino in Tutzing vor der Rettung?

Im Kurtheater Tutzing erzählte Vorlickova eine bewegende Geschichte über einen Zehnjährigen, der für den Erhalt des Kinos plädiert. Das Kurtheater, 1954 gegründet, ist seit Weihnachten 2022 geschlossen, nachdem der Betreiber nach 20 Jahren finanziell defizitär aufgegeben hatte. Vorlickova ist Initiatorin des Projekts „Tutzing macht Kino!“ und arbeitet mit Robert Harthauser, dem Besitzer des Kurtheaters, zusammen. In den letzten drei Monaten entwickelten sie mit einem Team von zwölf Personen ein Konzept zur Rettung des Kinos.

Der erste von drei Informationsabenden war sehr erfolgreich, mit 124 von 127 besetzten Kinositzen. Elisabeth Dörrenberg, die Zweite Bürgermeisterin, betonte die Notwendigkeit des Kinos als kulturelles Zentrum. Vorlickova plant die Gründung eines gemeinnützigen Vereins „Kulturtheater Tutzing e.V.“, um den Betrieb über Mitgliedsbeiträge und Spenden zu finanzieren. Es werden insgesamt 80.000 Euro für Anschaffungen und Reparaturen, darunter ein neuer Digitalprojektor und ein Kassensystem, benötigt. Bei der Veranstaltung meldeten sich zwei Personen als „Kino-Engel“, und ein anonymes Fördermitglied spendete bereits 5.000 Euro. Zum Stichtag 8. März gab es bereits 21 Interessierte für eine Mitgliedschaft und Spenden in Höhe von 5.800 Euro. Die Frist zur Rettung des Kinos endet am 30. April, andernfalls droht eine Umwandlung in eine Lagerhalle, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.