Starnberg

Kampf um Erling: Baustelle bleibt still – Hoffnung auf Lösung!

In der Gemeinde Andechs bleibt die Baustelle an der Raiffeisenstraße in Erling seit Mai 2024 stillgelegt. Bürgermeister Georg Scheitz äußert die Hoffnung, dass die Arbeiten im März 2025 wieder aufgenommen werden können. Die Maro-Genossenschaft, die sich für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen einsetzt, hat unterdessen Insolvenz angemeldet und beschäftigt sich mit der Fertigstellung ihrer Tagespflegeeinrichtung sowie 31 barrierefreien Mietwohnungen, die in zwei Gebäuden entstehen sollten. Laut dem Insolvenzverwalter ist die Maro 2.0 für das Jahr 2025 solide finanziert.

Für die Rettung des Projektes wurden über vier Millionen Euro an Kapital gesammelt. Die künftigen Mieter kommen bereits regelmäßig zusammen. Die Tagespflegeeinrichtung Villa Via Vita in Wielenbach wartet zudem auf ihre Eröffnung in Erling. Momentan werden fünf Senioren aus Andechs zwischen Andechs und Wielenbach betreut. Julia Melnitzki, die für 48 Personen in Wielenbach verantwortlich ist, hat täglich maximal 15 bis 16 Senioren in ihrer Obhut.

Fortschritte und Herausforderungen der Maro-Genossenschaft

Die MARO eG, welche ihren Sitz in Ohlstadt hat, steht vor der Insolvenz und hat insgesamt 280 Wohnungen in Oberbayern realisiert. Bis zum 29. Oktober 2023 konnten Unterstützer und Mitglieder 4,35 Millionen Euro für die Rettung der Genossenschaft aufbringen. Der Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt hat die Frist zur Einzahlung der Rettungsgelder verlängert. Ein Großteil der Gelder stammt von neuen Genossenschaftsanteilen, die von 2.100 Mitgliedern gezeichnet wurden.

Auch Volks- und Raiffeisenbanken haben Anteile im Wert von 300.000 Euro gezeichnet und Kredite aufgeschoben. Vier Mitglieder der CSU-Landtagsfraktion beteiligten sich ebenfalls. Sollte der Insolvenzplan am 14. November 2023 von der Mitgliederversammlung und den Gläubigern angenommen werden, besteht die Möglichkeit, dass das Insolvenzgericht in München die Insolvenz aufhebt. Im Erfolgsfall könnte die Genossenschaft 2024 unter dem neuen Namen „MARO 2.0“ fortgeführt werden, wobei Mitglieder 50 Prozent ihrer Einlagen verzichten müssten. Die Schwierigkeiten der Genossenschaft resultierten aus Planungsfehlern und einer Kostensteigerung von 40 Prozent beim Projekt in Landsham zwischen 2017 und 2021. Im Frühjahr 2024 meldete die Genossenschaft Insolvenz an.