
Der Bauausschuss des Starnberger Stadtrats zieht den Bau einer Freiflächenfotovoltaikanlage auf einer Ackerfläche nördlich von Leutstetten in Betracht. Diese geplante Anlage würde eine Fläche von circa 2,6 Hektar nutzen, die derzeit als Ackerland dient. Der Standort ist besonders sensibel, da er im Landschaftsschutzgebiet liegt und an ein FFH-Gebiet grenzt. Laut einem Bericht von Merkur empfiehlt die Stadtverwaltung, die Untere Naturschutzbehörde sowie die Untere Denkmalschutzbehörde in die Planungen einzubeziehen.
Die Mitglieder des Bauausschusses sind in Bezug auf den Standort geteilter Meinung. Auch wenn es um eine grundsätzliche Bereitschaft zur Bauleitplanung geht, sind nicht alle Ausschussmitglieder überzeugt von dem Standort. Bürgermeister Patrick Janik bemerkte, dass die Fläche kein idealer Standort sei. Ludwig Jägerhuber von der CSU betonte die Bedeutung eines sensiblen Umgangs mit dem Landschaftsbild, da der Bereich von den Voralpen aus sichtbar ist. Angelika Kammerl (CSU) äußerte sich kritisch zur Genehmigung von Freiflächenanlagen, solange viele Hausdächer in der Region noch nicht mit PV-Anlagen ausgestattet sind.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen
Der Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Landschaftsschutzgebieten ist ein Thema von erheblichem Interesse, insbesondere in Anbetracht der Pläne der Bundesregierung zur Förderung solcher Projekte. In Deutschland machen Landschaftsschutzgebiete etwa 10 Millionen Hektar aus und sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geregelt, welches darauf abzielt, die Vielfalt und Schönheit von Natur und Landschaft zu schützen, wie in einem Bericht von Naturschutz Energiewende erklärt wird.
Obwohl grundsätzlich ein Bauverbot in Landschaftsschutzgebieten gilt, können naturschutzrechtliche Befreiungen beantragt werden, wenn ein überwiegendes öffentliches Interesse besteht. Diese Befreiungen müssen jedoch sorgfältig abgewogen werden, um den Schutzzweck der jeweiligen Auflagen zu gewährleisten und die Auswirkungen der geplanten Fotovoltaikanlage zu berücksichtigen. Die Kooperation mit lokalen und regionalen Behörden wird als entscheidend für die Realisierung solcher Projekte angesehen.