
Webasto, ein bedeutender Automobilzulieferer aus Stockdorf, steht vor einem Wechsel in der Unternehmensführung zur wirtschaftlichen Stabilisierung. Neuer Vorstandsvorsitzender wird Jörg Buchheim (57), der Holger Engelmann (59) ablöst, welchen er ab dem 17. März 2025 folgen wird. Engelmann leitete den Konzern seit 2013, nachdem er zuvor sechs Jahre als Finanzvorstand tätig war. Die Trennung von Engelmann erfolgte einvernehmlich in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, der ihm für seine Unterstützung und Zusammenarbeit dankte.
Der Wechsel des Vorstandsvorsitzes tritt in eine entscheidende Phase der Reststrukturierung des Unternehmens. Buchheim bringt umfangreiche Erfahrung in der Transformation und Neuausrichtung internationaler Automobilzulieferer mit, nachdem er die Firma Inalfa Roof Systems erfolgreich aus einer Krise geführt hat. Johann Stohner, der seit Januar im Vorstand ist, wird Buchheim als Krisenmanager unterstützen.
Aktuelle Herausforderungen und Zukunftspläne
Webasto hat aufgrund einer Absatzkrise die Produktion in mehreren Werken unter anderem in China, den USA und Mexiko heruntergefahren und schloss einige dieser Standorte. Während Stellen abgebaut wurden, sind keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen worden. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 195 Millionen Euro und hat Schulden in Höhe von über einer Milliarde Euro. Der Geschäftsbericht für 2024 wird erst im Sommer veröffentlicht.
Zudem wird bis spätestens Juni ein neues Strategiekonzept vorgestellt, das sich mit notwendigen Anpassungen in der Produktion, den Kapazitäten und dem Personal beschäftigen soll. Dr. Holger Engelmann, der die Restrukturierung des Unternehmens 2024 angestoßen hat, hebt die Wichtigkeit personeller Kontinuität in dieser Phase hervor. Unter der neuen Führung soll nun das Restrukturierungskonzept weiterentwickelt und umgesetzt werden, um finanzielle Stabilität und eine langfristige Wachstumsstrategie zu gewährleisten.