Traunstein

Säure-Angriff in Rosenheim: Prozessbeginn wegen versuchten Mordes!

Am Landgericht Traunstein hat am 9. Februar 2025 der Prozess wegen eines schweren Säure-Angriffs auf einen 31-jährigen Rosenheimer begonnen, der sich am 13. Mai 2024 ereignete. Der 41-jährige Angeklagte sieht sich der Anklage des versuchten Mordes ausgesetzt. Laut den Ermittlungen klingelte der vermummte Täter an der Tür des Opfers und schüttete ihm einen halben Liter Flusssäure ins Gesicht.

Das Opfer erlitt dabei schwerste Verletzungen, darunter Verätzungen der Hornhaut, Verbrennungen und akutes Nierenversagen. Zeitweise bestand sogar die Gefahr einer vollständigen Erblindung. Der Täter wurde nach etwa zwei Wochen gefasst und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft führt Heimtücke als Mordmerkmal an, da der Angriff überraschend und in der vermeintlichen Sicherheit der eigenen Wohnung stattfand.

Motiv und Verteidigung

Es wird vermutet, dass Eifersucht das Motiv für den Angriff war, da der 31-Jährige mit der Ex-Freundin des Angeklagten Ausflüge unternahm. Staatsanwalt Wolfgang Fiedler betonte, dass der Angeklagte sich bewusst war, dass die eingesetzte Säure in größeren Mengen tödlich sein kann. Der Angeklagte äußert sich bisher nicht zu den Vorwürfen, während sein Verteidiger Zweifel an der Beweisführung anmeldet und vor allem die Klärung von Tatzeit und -ort fordert.

Der psychiatrische Gutachter, der den Angeklagten begleitete, beschreibt ihn als kontaktfreudig und engagiert, ohne Probleme im Umgang mit Frauen. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten wurden zudem zwei Flaschen Flusssäure sowie ein säurebeständiger Handschuh mit DNA-Spuren gefunden.

Der Prozess wird in mehreren Verhandlungstagen fortgesetzt, um alle wesentlichen Fragen zu klären, während das Gericht nachweisen muss, dass der Angeklagte den Vorsatz hatte, das Opfer zu töten.