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In Sachsen-Anhalt ist der Bundestagswahlkreis 72, zu dem der Burgenlandkreis sowie die Städte Merseburg, Braunsbedra, Leuna, Bad Dürrenberg und Schkopau gehören, die Bühne für die bevorstehende Bundestagswahl 2025. Sachsen-Anhalt hat aufgrund der schrumpfenden Bevölkerung einen Bundestagswahlkreis an Bayern verloren. Im Jahr 2024 wurde eine Änderung des Wahlgesetzes beschlossen, wodurch der Wahlkreis Anhalt, einschließlich Bitterfeld-Wolfen und Köthen, verschwindet. Die betroffenen Wähler werden auf benachbarte Wahlkreise verteilt, wie [MDR.de](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/bundestagswahl-wahlkreis-zweiundsiebzig-direktkandidaten-104.html) berichtet.
Für den Wahlkreis 72 wurden insgesamt acht Direktkandidaten zugelassen. Diese sind:
- Moritz Eichelmann (FDP) – 20 Jahre alt, Student und jüngster Stadtrat in Merseburg. Seine politischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Bildung, Kultur, Digitales sowie der ländliche Raum.
- Enrico Gemsa (Bündnis 90/Die Grünen) – 44 Jahre alt, Marketingmanager. Seine Themenschwerpunkte sind Steuerreformen und Investitionen in Bildung und Energieinfrastruktur.
- Martin Reichardt (AfD) – 55 Jahre alt, Pädagoge und seit 2017 im Bundestag. Er fokussiert sich auf die Stärkung der Familien und die Begrenzung der Einwanderung.
- Rebecca Resch (Freie Wähler) – 38 Jahre alt, Honorardozentin, mit einem Master in Osteopathie. Sie kümmert sich um Bildungs- und Gesundheitsfragen.
- Matthias Sanftleben (Einzelbewerber) – Zulassung als Einzelbewerber durch den Kreiswahlausschuss.
- Michael Scholz (Die Linke) – 50 Jahre alt, Kommunikationselektroniker. Seine Themen sind das Tarifvertragsrecht und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
- Norman Steigleder (SPD) – 45 Jahre alt, Fluggerätemechaniker. Er setzt sich für eine sozial und ökologisch orientierte Gestaltung des Strukturwandels ein.
Wahlforum in Merseburg
Ein Wahlforum in Merseburg stieß auf großes Interesse, bei dem rund 130 Besucher anwesend waren. Wie [MZ.de](https://www.mz.de/wahl/bundestagswahl-sachsen-anhalt-wahlkreis-72-burgenlandkreis-saalekreis/mz-wahlforum-schlagabtausch-merseburg-wirtschaft-energie-rente-3981672) berichtete, waren alle direktkandidierenden Vertreter der im Bundestag vertretenen Parteien anwesend, außer der Kandidatin von Bündnis Sahra Wagenknecht. Jeder Kandidat hatte 90 Sekunden Zeit, sich den Fragen zu Themen wie Energie, Wirtschaft, Bürgergeld und Rente zu stellen.
In der Diskussion über Unternehmenspolitik setzten die Kandidaten unterschiedliche Schwerpunkte: Die CDU plant, Bürokratie abzubauen und Unternehmenssteuern zu senken, während die AfD steuerliche Entlastungen fordert. SPD und Die Linke möchten Energiepreise deckeln, um die Belastungen für Unternehmen zu reduzieren.
Zu den Themen Energiepolitik und Rentenpolitik gab es ebenfalls kontroverse Positionen, insbesondere bezüglich des Kohleausstiegs und der Altersrenten in Deutschland, wo 18% der über 65-Jährigen als armutsgefährdet gelten. Einigkeit herrschte über die Notwendigkeit, Strompreise auf europäischer Ebene zu regulieren.