Weiden in der Oberpfalz

Ehrenamtlicher Kämpfer: Andreas Lehner trotzt Bürokratie für Flüchtlinge!

In der nördlichen Oberpfalz kämpft Andreas Lehner, ein engagierter Ehrenamtlicher der Hilfsorganisation Space Eye, gegen die Mühlen der Bürokratie. Seit drei Jahren setzt sich der 47-Jährige mit Herzblut für Flüchtlinge und Bedürftige ein. Doch die Herausforderungen, die ihm die Arbeitsagentur in Weiden bereitet, sind enorm. Wie OberpfalzECHO berichtete, fühlt sich Lehner von den Mitarbeitern der Jobbörse oft respektlos behandelt. Ein Beispiel: Auf eine einfache Anfrage zu einem Bürgergeld-Antrag wurde ihm gesagt: „Dann gehen Sie halt zur Post, wenn Ihnen das zu lange dauert…“

Lehner, der die Außenstelle Nord von Space Eye leitet, hat in den letzten Monaten unermüdlich gearbeitet. Mit einem Team von rund 20 Ehrenamtlichen, darunter viele Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern, hat er bereits über 3152 Stunden geleistet. Aktuell bereitet er einen Hilfskonvoi in die Ukraine vor, der am 13. und 14. Dezember starten soll. Trotz der bürokratischen Hürden bleibt er optimistisch und hofft auf mehr Unterstützung von Schulen für seine Weihnachtspäckchenaktion.

Bürokratische Hürden und persönliche Geschichten

Die Zusammenarbeit mit anderen Behörden, wie dem Ausländeramt, verläuft meist problemlos. Doch die Zustellung von Mitteilungen der Arbeitsagentur ist ein ständiges Ärgernis. Lehner berichtet, dass Einladungsbriefe oft viel zu spät ankommen, was zu Verwirrung und unnötigem Stress führt. „Wir bräuchten eigentlich eine eigene Personalverwaltung“, sagt er frustriert, „aber stattdessen sitze ich stundenlang am Schreibtisch, während ich doch lieber helfen würde.“

Ein Lichtblick in der Geschichte ist Mohamed J., ein syrischer Flüchtling und Physiotherapeut, der dank Lehners Unterstützung in der Gemeinschaft aktiv ist. Er hat bereits 250 ehrenamtliche Stunden geleistet und zeigt, wie gelungene Integration aussehen kann. „Er ist ein Leuchtbeispiel für alle“, schwärmt Lehner.

Hoffnung auf Veränderung

Die Bundesagentur für Arbeit hat auf die Vorwürfe reagiert und versichert, dass sie respektvolle Beratung für alle Kunden anstrebt. Pressesprecherin Laura Iaccarino erklärte, dass der Geschäftsführer des Jobcenters Weiden-Neustadt sich um den Fall kümmern werde. „Unsere Mitarbeiter sind geschult, den individuellen Bedarf jedes Einzelnen bestmöglich zu berücksichtigen“, so Iaccarino.

Dennoch bleibt die Frage, ob sich die Bürokratie tatsächlich ändern wird. Lehner und sein Team benötigen weiterhin dringend Spenden für ihren Hilfstransport in die Ukraine. Gesucht werden alles von Kuscheltieren bis hin zu Lebensmitteln. Das Sammellager in Neustadt ist jeden Mittwoch und Freitag geöffnet, und Lehner steht für Fragen unter 0173/3845765 zur Verfügung.

NAG Redaktion

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