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Im Landkreis Weilheim-Schongau ist die Zahl der Wolfssichtungen im Jahr 2024 drastisch gesunken. Nach zahlreichen Meldungen im Jahr 2023 blieb die Region in der letzten Zeit weitgehend wolfsfrei. Landrätin Andrea Jochner-Weiß äußerte sich in einem Jahrespressegespräch vage zu dieser Entwicklung und sprach von einer sogenannten „SSS-Lösung“, die den rechtswidrigen Abschuss von geschützten Tieren beschreibt. Sie habe von solchen Vorkommnissen keine Kenntnis und vermutet, dass die Wölfe möglicherweise in den Nachbarlandkreis Garmisch-Partenkirchen abgewandert sein könnten.
Der stellvertretende Landrat Wolfgang Taffertshofer begrüßte hingegen die Senkung des Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“. Zudem forderte Jochner-Weiß die Entnahme von Tieren, die Probleme verursachen, namentlich von Bibern, die in Peiting und Polling Schäden anrichteten. Die Sichtung eines Bären im Kenzengebiet, angeblich von Bundeswehr-Soldaten beobachtet, wurde nicht bestätigt. Jochner-Weiß kritisierte zudem die zunehmende Komplexität der Genehmigungsverfahren im Bau- und Umweltrecht.
Wolfsvorkommen in Deutschland
Laut einer umfassenden Übersicht über Wolfsterritorien in Deutschland wird das Monitoring der Wölfe jährlich von den Bundesländern durchgeführt. Jedes Bundesland erhebt und veröffentlicht die Wolfsvorkommen unabhängig. Die national abgestimmte Vorkommenskarte sowie die Karte der bestätigten Territorien werden unter der Leitung des Bundesamts für Naturschutz einmal jährlich, typischerweise im September, zusammengestellt. Für das Monitoringjahr 2024/25 sind 48 Wolfsterritorien bekannt, einschließlich 42 Rudeln, 2 Paaren und 4 territorialen Einzeltieren. Die Reproduktion wurde in 41 Rudeln nachgewiesen, mit insgesamt 117 bestätigten Welpen.
Wölfe sind aktuell in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen. Die Begriffsdefinitionen sind klar: Ein Rudel besteht aus mehr als zwei Wölfen, meist einem Elternpaar und dessen Welpen, ein Paar besteht aus zwei Wölfen ohne Nachkommen, während ein territoriales Einzeltier ein Wolf ist, der über mehr als sechs Monate in einem Gebiet nachgewiesen wurde, wie Merkur berichtet. Weitere Informationen zum Wolfsvorkommen in Deutschland können auf der Seite von DBB Wolf nachgelesen werden.