
Seeshaupt am idyllischen Starnberger See wird gerade ordentlich durchgerüttelt! Die Pläne zur Errichtung einer Notunterkunft für Flüchtlinge haben eine hitzige Diskussion in diesem sonst so beschaulichen Ort entfacht. Bürgermeister Fritz Egold ist in Rage! Der Landkreis Weilheim-Schongau plant, eine riesige Thermozeltunterkunft für etwa 100 Flüchtlinge zu errichten. Was aber Egold richtig auf die Palme bringt: Seine Gemeinde wurde bei der Planung angeblich links liegen gelassen. Und da das doch nicht genug Wirbel verursacht, schoben die Behörden gleich einen Baustopp hinterher. Laut Focus brodelt es in Seeshaupt seit Ende Januar gewaltig.
Die geplante Thermohalle sorgt nicht nur für Ärger, sondern auch für heftige Verunsicherung unter den Bürgern. Ende Januar wurden die Pläne eiskalt verkündet, gefolgt von Enthüllungen über noch größere Bauvorhaben. Für die Anwohner ein Schock: Der Landkreis wollte den Menschen einen 43 Meter langen und 15 Meter breiten Koloss auf einer grünen Wiese quasi durch die Hintertür präsentieren, als Überraschung! Kein Wunder also, dass sich 1.300 aufgebrachte Seeshaupter mittlerweile in einer Online-Petition gegen die Unterkunft vereint haben.
Spannungen am Starnberger See: Klare Antworten gefordert!
Das Landratsamt Weilheim-Schongau steht unter Beschuss. Laut deren Sprecher, Dominik Detert, seien die Pläne längst bekannt gewesen. Missverständnisse? Fehlanzeige, sagt er. Der Landkreis kämpft selbst mit Platzproblemen, noch 500 von 3.700 Geflüchteten vegetieren in baufälligen oder schlecht gelegenen Unterkünften. Kein Platz für Zaudern, oder? Doch Seeshaupts Vorbehalte sind vielerorts keine Einzelfälle. Der ewige Balanceakt: Unterstützung geben, ohne das eigene Maß zu sprengen.
Die Notunterkunft in der Nachbarschaft in Habach: Ein Desaster oder ein Vorbild? Bürgermeister Egold verweist auf nicht einmal ausgelastete Kapazitäten dort. Seeshaupt will sich der Herausforderung nicht verweigern, aber es muss machbar sein! Mit 32 schon belegten Plätzen in Habach wurden die zusätzlichen freien Kapazitäten hartnäckig heruntergerechnet!
Gemeinde erkämpft Baustopp, aber das Ringen geht weiter
Nach intensiven Verhandlungen mit der Regierung von Oberbayern wurde ein Baustopp erwirkt, ein kleiner Sieg für Egold und die Bürger. Seeshaupt gibt nicht klein bei! Zugeständnisse müssen her! Bei einem Treffen am 12. Mai werden konkrete Alternativen zum Standort und zur Unterbringung besprochen. Auf dem Verhandlungstisch liegt der Vorschlag über die mögliche Unterbringung von maximal 30 Flüchtlingen – eine machbare Größe, wie Egold empfindet. Was jedoch bleibt, ist das Gefühl der Ohnmacht und des Drucks, den die Gemeinden spüren, wenn sie ohne Mitspracherecht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Der soziale Frieden in der kleinen Gemeinde am See steht auf dem Spiel. In einer Welt, die von Krisen und Herausforderungen geplagt ist, müssen Lösungen her, die alle involvierten Parteien mit an Bord holen. Das ist die Botschaft, die Bürgermeister Egold und sein Dorf Seeshaupt an die Hohen Herren im Landkreis senden wollen. Wie berichtet, wird nicht nur Seeshaupt, sondern auch weitere 15 Gemeinden mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, wie Focus eindrucksvoll erklärte. Aber eines ist klar: Seeshaupt bleibt standhaft und wird nicht kampflos aufgeben!