AltstadtWürzburg

Würzburgs Tragödie: Der verheerende Luftangriff vor 80 Jahren

Am 16. März 1945 erlebte die Stadt Würzburg einen verheerenden Bombenangriff, der von der britischen Royal Air Force (RAF) durchgeführt wurde. Der Angriff, der zwischen 21:25 und 21:42 Uhr stattfand, dauerte insgesamt 17 Minuten und wurde von 225 Lancaster-Bombern ausgeführt.

Insgesamt wurden während dieses Angriffs 396 Tonnen Sprengbomben und 557 Tonnen Brandbomben auf die Stadt abgeworfen. Zu den abgeworfenen Bomben zählten 5 Luftminen mit je 12.000 Pfund, 179 „Blockbuster“ mit 4.000 Pfund sowie 72 Sprengbomben mit 1.000 Pfund. Hinzu kamen etwa 307.650 Stabbrandbomben, die die historische Altstadt stark in Mitleidenschaft zogen, sodass 79% der Wohnungen unbenutzbar oder zerstört wurden.

Zerstörung und Opferzahlen

Die Zerstörung in Würzburg war immens; 21.062 der 26.602 Wohnungen wurden erheblich beschädigt oder vollständig zerstört. Obwohl Würzburg als Stadt von geringer Bedeutung für die deutsche Rüstungsindustrie klassifiziert war, führte der Angriff zu geschätzten 3.000 bis 4.100 Todesopfern. Diese Zahlen reflektieren die verheerenden Folgen des Angriffs und der nachfolgenden Feuerstürme, die Temperaturen von 700 bis 900 Grad Celsius erreichten.

Die historische Altstadt wurde zu 90 % zerstört, was einen vergleichsweise hohen Zerstörungsgrad darstellt, insbesondere im Vergleich zu Städten wie Köln (70%) und Dresden (60%). Weitere kleinere Städte litten sogar noch stärker. Historiker Jörg Arnold hat die Auswirkungen und Opferzahlen des Angriffs untersucht und festgestellt, dass die Zerstörungswut in Würzburg signifikant war, obwohl es sich nicht um ein primäres Ziel der RAF handelte.

Deutlich wird auch, dass die Möglichkeit eines Bombenangriffs auf Würzburg vor dem 16. März als relativ gering eingeschätzt wurde. Erst am 8. Februar 1945 wurde die Stadt auf eine neue Liste von Zielstädten für Flächenangriffe gesetzt. Letztlich sollte der Angriff am 16. März nicht nur die Zivilbevölkerung treffen, sondern auch die Infrastruktur der Stadt erheblich schädigen.

Die kirchlichen Glocken in Würzburg läuten jedes Jahr am 16. März zum Gedenken an die zahlreichen Opfer dieses verhängnisvollen Tages, an dem die Stadt in Trümmern lag. Nach Kriegsende sorgten US-Besatzungstruppen für die bauliche Sicherung der einsturzgefährdeten Baudenkmäler.

Für weiterführende Details zum Bombenangriff auf Würzburg verweisen wir auf die ausführlichen Berichterstattungen von Welt und Wikipedia.