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Bayerns Städte im Müllchaos: Lösungen für Grünflächen gefragt!

In Bayern haben mehrere Großstädte Maßnahmen ergriffen, um dem zunehmenden Müll in öffentlichen Parks und Grünflächen entgegenzuwirken. Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hat die Müllmenge in den letzten Jahren alarmierend zugenommen. In Würzburg hat sich die Menge an Müll in öffentlichen Grünanlagen seit 2006 mehr als verdoppelt, von 87 Tonnen auf fast 200 Tonnen pro Jahr. Besonders betroffen sind die Grünanlagen am Main, die durch die erhöhte Beliebtheit während der Corona-Pandemie verstärkt belastet wurden. Um die Situation zu entschärfen, wurden externe Firmen zur Unterstützung der Müllbeseitigung beauftragt.

In München werden an der Isar an sommerlichen Wochenenden je nach Wetter bis zu vier Tonnen Müll produziert. Ein wesentlicher Faktor für die Überfüllung der Abfallbehälter sind To-Go-Produkte. Die Stadt Augsburg hat innovative Ansätze entwickelt: Sie setzt „Abfallhaie“ ein, das sind Müllbehälter mit Sensoren, die signalisieren, wann sie geleert werden müssen. Insgesamt wurden in Augsburg 16 „Abfallhaie“ aufgestellt, von denen sechs mit einer Pressfunktion ausgestattet sind und ein Fassungsvermögen von bis zu 800 Litern haben. Im Jahr 2022 sammelten sich in den Abfalleimern der Stadt über 1.000 Tonnen Müll, während es 2021 noch knapp 630 Tonnen waren.

Städtische Strategien zur Müllvermeidung

Die Stadt Nürnberg plant, rund 120 alte Müllbehälter durch größere Modelle zu ersetzen, da alte Papierkörbe oft von Pizzakartons blockiert werden. Darüber hinaus hat Regensburg spezielle Sammelständer für Pizzakartons aufgestellt und führt Kampagnen zur Nutzung von Mehrwegbehältern durch. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Abfallvermeidung, die auch auf kommunaler Ebene für eine Reduzierung von Abfällen sorgt.

Das Thema Abfallvermeidung wird in Bayern durch verschiedene Initiativen und Programme forciert. Abfallvermeidung ist die erste Stufe der fünfstufigen Abfallhierarchie, die darauf abzielt, Abfälle primär zu vermeiden, um deren spätere Entsorgung zu reduzieren. So beschäftigen sich Maßnahmen zur Abfallvermeidung nicht nur mit dem Verhalten von Bürgern, sondern auch mit der Industrie und der öffentlichen Verwaltung. Zu den abfallvermeidenden Handlungen gehören unter anderem die Verwendung von Mehrweggebinden und der sparsamen Einsatz von Einmalartikeln. Zudem wird die Nutzung von recyceltem Material gefördert.

Die EU-Abfallrahmenrichtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Aufstellung von Abfallvermeidungsprogrammen, wie [stmuv.bayern.de](https://www.stmuv.bayern.de/themen/abfallwirtschaft/haushalts_gewerbeabfaelle/abfallvermeidung/index.htm) berichtet. In Deutschland gibt es ein solches Bundesabfallvermeidungsprogramm, das auch in Bayern in ein Forschungsprojekt umgesetzt wird.