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Baby-Boom in Spandau: Warum die Neugeborenenzahlen explodieren!

In der Berliner Bezirk Spandau hat sich ein bemerkenswerter Anstieg der Geburtenrate vollzogen. Aktuellen Zahlen der Landesstatistiker zufolge ist die Geburtenrate in Spandau um 15,6 Prozent gestiegen, was deutlich über dem berlinweiten Durchschnitt von 4,6 Prozent liegt. Besonders auffällig sind die Zuwächse in bestimmten Stadtteilen, wie rund um die Insel Eiswerder und den Germersheimer Platz, wo die Geburtenzahlen um 60,9 Prozent beziehungsweise 45,5 Prozent gestiegen sind, wie der Tagesspiegel berichtete.

Die Angaben zur Geburtenrate können jedoch irreführend sein, da die Gebietsnamen nicht immer den tatsächlichen Standort repräsentieren. Der Bereich „Eiswerder“ umfasst große Teile der Neustadt, die bei jungen Familien beliebt sind. In dieser Region wurde ein neues Flüchtlingsheim mit 500 Betten eröffnet, wo zuvor ein Campingplatz war. Die Gesundheitsstadträtin Tanja Franzke erklärte, dass dieser Anstieg der Geburtenrate auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sei, darunter Neubauprojekte und der Zuzug junger Familien. Zudem gibt es in Spandau eine höhere Anzahl an kinderreichen Bevölkerungsgruppen als in anderen Bezirken. Der Beitrag von geflüchteten Menschen zur Geburtenrate ist ebenfalls nicht unerheblich.

Rückgang in anderen Berliner Bezirken

Statistik Berlin-Brandenburg sank die Zahl der Neugeborenen um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was bedeutet, dass insgesamt 33.425 Kinder zur Welt kamen – 4.407 weniger als 2022. Alle Berliner Bezirke waren vom Geburtenrückgang betroffen, wobei der höchste Rückgang in Mitte mit –19,0 Prozent registriert wurde.

Die Auswirkungen variieren jedoch innerhalb der Bezirke. Pankow, bekannt als geburtenstärkster Bezirk, verzeichnete 3.558 Neugeborene, wird aber durch Abweichungen in einzelnen Stadtteilen geprägt: So fiel der Rückgang in der Gethsemanekirche im Pankow-Prenzlauer Berg auf –33,8 Prozent, während am Helmholtzplatz ein Zuwachs von +15,9 Prozent zu verzeichnen war. In Mitte war der Rückgang besonders deutlich in der Zillesiedlung mit einem Minus von –50,9 Prozent und im Hansaviertel in Moabit mit –43,2 Prozent.