BerlinMitte

Christopher Rüping: Cleverer Protest gegen Kulturkürzungen in Berlin!

Der Regisseur Christopher Rüping hat ein Preisgeld von 20.000 Euro abgelehnt, das ihm im Rahmen des Theaterpreis Berlin 2025, verliehen im Haus der Berliner Festspiele, zuteil wurde. Der Grund für diese Entscheidung sind die Kulturkürzungen des Berliner Senats. Rüping plant stattdessen, das Preisgeld an 57 von diesen Kürzungen betroffene Institutionen zu spenden, wobei die Verteilung des Geldes prozentual entsprechend der Kürzungen erfolgt.

Zu den Empfängern gehören unter anderem die Stiftung Oper in Berlin, die 3.237,65 Euro erhält, sowie das Deutsche Theater mit 342,76 Euro. Auch das Schwule Museum wird bedacht, erhält jedoch lediglich 2,16 Euro. Rüping kritisiert das sogenannte „Rasenmäherprinzip“ der Kulturkürzungen und beschreibt seine Aktion als eine positive Ausformung in Form eines „Gießkannenprinzips“, wie nachtkritik.de berichtet. Seine Aktion wird als cleveres Stück Protestperformance beschrieben.

Preisträger und seine Verdienste

Am 4. Mai 2025 wurde Christopher Rüping als Preisträger des Theaterpreis Berlin bekanntgegeben. Die Auszeichnung würdigt sein ästhetisch innovatives Werk sowie seine hierarchiekritische und kollaborative Arbeitsweise. Rüping, Jahrgang 1985, gilt als herausragender Regisseur des deutschsprachigen Theaters und wurde bereits fünfmal zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Titel „Regisseur des Jahres“ von „Theater heute“ in den Jahren 2019 und 2021. Seine Inszenierung „Dionysos Stadt“ wurde mit dem Nestroy-Preis als „Beste Aufführung“ ausgezeichnet.

Aktuell ist Rüping auch als Opernregisseur tätig und hat zuletzt die Inszenierung „Il ritorno / Das Jahr des magischen Denkens“ an der Bayerischen Staatsoper erfolgreich geleitet. Seine jüngste Arbeit „Gier“ nach Sarah Kane wird am Deutschen Theater Berlin präsentiert. Die Jury, bestehend aus Eva Behrendt, Matthias Pees, Prof. Dr. Matthias Warstat und Nora Hertlein-Hull, hebt hervor, dass Rüpings Theater offen für Publikum und Emotionen ist. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, gratulierte Rüping und betonte dessen innovative Interpretationen klassischer Stücke. Rüping äußerte gemischte Gefühle zur Auszeichnung und betonte die Herausforderungen, mit denen das Theater konfrontiert ist, wie berlinerfestspiele.de berichtet.