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Berlin in der Straßenbahn-Krise: Fahrgäste warten stundenlang!

Die Straßenbahnlinien in Berlin stehen vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere die Linie 21. Laut den Berichten von nd-aktuell haben Pankower BVG-Fahrgäste in den letzten Monaten immer wieder mit langen Ausfällen auf mehr als 18 Kilometern Straßenbahnstrecke zu kämpfen. Seit Anfang März verkehren auf der M1 nördlich des U-Bahnhofs Eberswalder Straße und auf der gesamten Linie 50 Busse anstelle der Straßenbahnen. Zuvor waren auch auf der M13 westlich der Prenzlauer Allee Ersatzbusse im Einsatz, die planmäßig bis Ende Juni fahren werden.

Ursprünglich erlebten die Fahrgäste Überfüllungen im Ersatzverkehr, was sogar zu körperlichen Auseinandersetzungen führte. Die BVG hat zwar die Anzahl der Busse erhöht, die Verspätungen bleiben dennoch ein großes Problem, und viele Fahrgäste berichten von Wartezeiten bis zu einer halben Stunde.

Gleisinstandsetzung und geplante Stilllegung

Die Gleise der Straßenbahnlinie 21 sind stark verschlissen. Eine Stilllegung des Abschnitts zwischen Wismarplatz und S-Bahnhof Rummelsburg ist im Herbst 2023 geplant, und im Jahr 2026 droht eine monatelange Einstellung des gesamten Südabschnitts von Rummelsburg bis Schöneweide. Ab der Treskowallee am S-Bahnhof Karlshorst wird die Linie 21 nicht mehr fahren, während die Linien M17, 27 und 37 weiterhin verkehren.

In der Ehrlichstraße im Karlshorster Prinzenviertel sind Instandsetzungsarbeiten an den Gleisen geplant, die seit mehreren Jahren überfällig sind. Die BVG plant eine umfassende Grundinstandsetzung, die einen kompletten Neuaufbau der Gleise umfasst; die letzten Flickarbeiten fanden im November 2024 statt. Ein neues Wendegleis am Blockdammweg wird gebaut, jedoch ist eine Inbetriebnahme vor dem 2. Quartal 2026 nicht zu erwarten.

Laut Berliner Kurier ist die Linie 21 stark marode, insbesondere der Abschnitt zwischen Boxhagener Straße und Marktstraße. Eine Teilstilllegung der Strecke wurde bereits beim Sprechtag des Berliner Fahrgastverbandes Igeb angekündigt. Andrea Paulo, zuständig für Infrastruktur bei der BVG, schätzt, dass die Strecke bis Ende 2025 in Betrieb bleiben kann, obwohl eine frühere Sperrung zwischen Holteistraße und S-Bahnhof Rummelsburg möglich ist.

Die BVG plant, die Altstrecke stillzulegen und keine Gelder in die Sanierung der Gleise zu investieren, da diese in einem derart schlechten Zustand sind, dass Straßenbahnen teilweise nur mit 10 km/h fahren dürfen. Der Austausch mit Senat und Bezirksämtern über Alternativen für die Strecke läuft, wobei Überlegungen im Raum stehen, die Tram-Strecke am Wismarplatz zu kappen und die Fahrgäste auf die Buslinie 240 umzuleiten. Es bleibt jedoch unklar, wann und ob die Arbeiten für die neue Strecke beginnen, da das Planfeststellungsverfahren sich bereits seit Jahren hinzieht und dies Jahre in Anspruch nehmen könnte.