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Berliner Gastronomie am Scheideweg: Schließungen und Veränderungsdruck!

Die Gastronomie in Berlin steht vor großen Herausforderungen. Hohe Mieten, Inflation und Personalmangel setzen immer mehr Restaurants und Bars zu, die sich mit schwindenden Besucherzahlen und steigenden Kosten herumschlagen müssen. Trotz dieser Schwierigkeiten erfreuen sich einige Lokale wie das Gourmet-Restaurant Nobelhart & Schmutzig einem anhaltenden Erfolg.

Am Valentinstag, einem traditionell starken Geschäftstag für Gastronomen, zieht es zahlreiche Paare in die Berliner Restaurants. So auch im Nobelhart & Schmutzig, das eine Warteliste von 91 Personen für Reservierungen am 14. Februar vorweisen kann. Die Inhaber bitten um Verständnis und empfehlen, an einem anderen Tag zu kommen. Während der Februar allgemein als umsatzschwach gilt, bringt der Valentinstag für viele Lokale einen willkommenen Anstieg. In den sozialen Medien äußerten Berliner den Wunsch, den Ausdruck von Liebe nicht nur an einem Tag im Jahr zu fördern, wie [Berlin Live](https://www.berlin-live.de/freizeit/ausgehen/restaurant-berlin-schlussstrich-valentinstag-zieht-id377023.html) berichtet.

Schließungen in der Berliner Gastronomie

Parallel zu diesen Entwicklungen gibt es bedauerliche Nachrichten aus der Fine-Dining-Szene. Das Restaurant „theNOname“ hat angekündigt, seinen Betrieb aufgrund von Ressourcenmangel und den damit verbundenen Schwierigkeiten einzustellen. Geschäftsführerin Janina Atmadi betont, dass die derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen eine Aufrechterhaltung der gewohnten Qualität unmöglich machen. Das Restaurant wird noch zu Silvester geöffnet sein, bevor es die Türen schließt.

Aus ähnlichen Gründen wurde auch die Schließung weiterer Restaurants angekündigt. Jonathan Kartenberg, Geschäftsführer der Restaurants „Irma La Douce“ und „Eins44“, weist darauf hin, dass eine Anpassung gastronomischer Konzepte dringend notwendig sei, insbesondere bei den bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhungen. Yannic Stockhausen, Küchenchef des „Cordo“, plant ebenfalls die Schließung seines Lokals aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und emotionalen Stresses. Er kündigt an, 2024 mit einem neuen Konzept durchzustarten, das flexiblere Optionen bietet.

Diese Trends spiegeln einen generellen Wandel in den Vorlieben der Gäste wider. Einige Küchenchefs, wie Dylan Watson-Brawn vom „Ernst“, stellen fest, dass Fine Dining nicht mehr den Wünschen der Gäste entspricht. Auch Lode van Zuylen, Küchenchef von „Lode & Stijn“, hat die Schließung seines Restaurants angekündigt, mit der Absicht, ein neues Bistronomie-Konzept zu entwickeln. Laut [Falstaff](https://www.falstaff.com/de/news/berliner-gastronom-sicher-es-werden-noch-mehr-restaurants-schliessen) bleibt Fine Dining zwar in größeren Städten lebendig, doch der Trend geht erkennbar in Richtung nahbarerer gastronomischer Lösungen.