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Gedenken an Hans Litten: Anwalt und Held des Widerstands von Berlin!

Am 5. Februar 2025 jährt sich der Todestag von Hans Litten zum 87. Mal. Litten, geboren am 19. Juni 1903 in Halle (Saale), gilt als eine der herausragendsten Persönlichkeiten im Kampf für die Rechte von Arbeitern und als radikaler Gegner des Nationalsozialismus. Der Strafverteidiger aus Berlin vertrat oft Arbeiter und Opfer von Polizeiübergriffen sowie nationalsozialistischen Überfällen.

Besonders bekannt wurde Litten durch den Edenpalast-Prozess 1931, in dem er Adolf Hitler als Zeugen vorlud. Während der Vernehmung stellte Litten Hitlers Pläne zur gewaltsamen Machtergreifung zur Schau, was den späteren Führer sichtlich blamierte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Litten am 28. Februar 1933 verhaftet und über die Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern interniert und gefoltert, darunter Sonnenburg, Esterwegen, Lichtenburg, Buchenwald und schließlich Dachau.

Leben und Wirken

Hans Litten wuchs in einer bürgerlichen Familie auf und war der älteste von drei Söhnen. Sein Vater, Fritz Litten, war Jurist und ein Gegner der Weimarer Republik. Die Konflikte mit seinem Vater, kombiniert mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitsgefühl, prägten Littens Entwicklung. Er studierte Jura in Königsberg, München und Berlin und eröffnete 1928 eine Anwaltskanzlei in Berlin. Dort setzte er sich für politisch verfolgte Arbeiter ein und war aktiv in der Roten Hilfe, die rechtlichen Beistand bot.

Nach Jahren des Leidens in Konzentrationslagern wurde Litten am 5. Februar 1938 tot in Dachau aufgefunden, wobei vermutet wird, dass Folter und Misshandlungen zu seinem Tod führten. Litten wird nicht nur als Wegbereiter der Verteidigung von Rechtsstaatlichkeit in der Weimarer Republik anerkannt, sondern auch als eine inspirierende Figur für heutige Anwältinnen und Anwälte.

Erinnerung und Gedenken

Die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) erinnert mit einer Gedenktafel an Litten, die sich an der Littenstraße 9 in Berlin befindet. Darüber hinaus gibt es andere Gedenkorte, darunter einen Stolperstein in der Zolastraße 1a und sein Grab auf dem Friedhof Pankow III. Der Deutsche Anwaltsverein initiierte 2023 die Neugestaltung seines Grabmals. Zudem wird der Hans-Litten-Preis für demokratisches Engagement verliehen und Litten findet in verschiedenen Medien, einschließlich der TV-Serie „Babylon Berlin“, Anerkennung.