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Großeinsatz der Polizei in Potsdam: Verdächtiger Sprengstoff gefunden!

Am frühen Samstagmorgen kam es in Potsdam zu einem größeren Polizeieinsatz im Zusammenhang mit einem möglichen Sprengstofffund. Dieser Vorfall steht im Zusammenhang mit der Festnahme eines 18-jährigen Tschetschenen, der verdächtigt wird, Anschlagspläne gegen die israelische Botschaft in Berlin gehabt zu haben, wie rbb24 berichtete.

Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Potsdam fanden die Beamten einen sprengstoffartigen Gegenstand. Der Syrer, der in dieser Wohnung lebt, ist Teil einer Gruppe von Islamisten, zu der auch der festgenommene Tschetschene gehört. Zuvor war der Syrer lediglich als Zeuge in den Ermittlungen geführt worden.

Festnahme und Ermittlungen

Die Brandenburger Polizei nahm seit Freitag mehrere Personen in diesem Zusammenhang fest. Der Tschetschene war am Freitag am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) bei der versuchten Ausreise aufgegriffen worden. Ermittler vermuten, dass er beabsichtigte, sich der Terrororganisation Islamischer Staat anzuschließen. Am Freitag wurde ein Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen. Berichten zufolge soll der 18-Jährige in Potsdam mit einer Gruppe von drei weiteren Islamisten eng verbunden gewesen sein, darunter ein Deutscher und ein Russe, die bereits nach Somalia ausgereist sind, um dort als islamistische Kämpfer zu agieren.

Unklar bleibt, ob der Tschetschene seine mutmaßlichen Anschlagspläne verworfen hat, bevor er versuchte, das Land zu verlassen. Der Einsatz in Potsdam erforderte die Evakuierung des Mehrfamilienhauses sowie angrenzender Gebäude und führte zur Absperrung des gesamten Bereichs. Der verdächtige Gegenstand wurde am Mittag abtransportiert, um an einem anderen Ort entschärft zu werden. Anwohner mussten für etwa eine halbe Stunde ihre Wohnungen verlassen, wie Tagesschau berichtete.

Die Ermittlungen stehen unter der Leitung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, die in engem Austausch mit weiteren Sicherheitsbehörden des Landes und des Bundes steht. Ein Verfassungsschutzbeobachteter hatte zudem eine Kontaktperson des Verdächtigen, den Syrer, im Visier, da er sich verdächtig verhielt.

Die Polizei hat Hinweise auf eine mögliche größere Gruppe von Verdächtigen, während erneut festgestellt wurde, dass der festgenommene Tschetschene zuvor nicht wegen Straftaten aufgefallen war. Das mutmaßliche Ziel der Anschläge könnte auf Basis von Informationen eines ausländischen Nachrichtendienstes die israelische Botschaft in Berlin gewesen sein.