
In einem aktuellen Streit um die Zukunft des Handballs hat Stefan Kretzschmar, Boss der Füchse Berlin, in einem Interview mit Sport1 seine düsteren Perspektiven dargelegt und den „Tod des Handballs“ prognostiziert. Sein Kommentar kam im Kontext von leeren Hallen bei WM-Spielen ohne die Teilnahme von Gastgebern. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Daikin Handball-Bundesliga, wies die Äußerungen Kretzschmars als übertrieben zurück und betonte, dass die TV-Zuschauerzahlen in vielen Märkten, einschließlich Deutschland, besonders bei den jungen Zielgruppen, mit rund 35 Prozent Marktanteil, sehr positiv seien.
Kretzschmar schlug vor, Weltmeisterschaften alle zwei Jahre in weniger handballinteressierten Ländern auszurichten, was von Bohmann als nicht zielführend abgelehnt wurde. Stattdessen beklagte Bohmann die Notwendigkeit, Handball in neuen Märkten durch Maßnahmen wie Trainerausbildung und digitale Verbreitung voranzubringen. Die Daikin HBL plant, in den kommenden zwei Jahren in den USA, Indien, Brasilien und Australien tätig zu werden, auch wenn der Eintritt in den chinesischen Markt als herausfordernd betrachtet wird.
Kritik an der Außendarstellung des Handballs
Kretzschmar äußerte zudem Bedenken zur Außendarstellung des Handballs, insbesondere in Bezug auf die zahlreichen Sponsorenlogos auf den Trikots. Bohmann stimmte ihm in diesem Punkt zu und forderte eine Überarbeitung des Designs, um die Identität des Handballs zu stärken. Er schlug vor, dass Handballtrikots ein einheitliches Design aufweisen sollten, ähnlich wie die Tanktops des dänischen Teams Kopenhagen Handbold.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Notwendigkeit, hochwertige Handball-Konsolenspiele zu entwickeln, um die weltweite Präsenz des Sports zu fördern. Bohmann wies jedoch darauf hin, dass solche Spiele hohe Investitionen erforderten, die im Handball möglicherweise noch nicht gerechtfertigt seien. Trotz dieser Herausforderungen betonte er, dass der olympische Status des Handballs bis 2032 gesichert sei, jedoch die Sportart sich dem wachsenden Wettbewerb anpassen müsse.
In einem weiteren Kontext fand die Handball-WM der Herren 2025 in Kroatien, Norwegen und Dänemark statt, wie Statista berichtete. Die Kennzahlen hierzu wurden am 7. Januar 2025 veröffentlicht und der Zugriff auf die Daten war am 29. Januar 2025 möglich.
Damit bleibt abzuwarten, wie sich die Zukunft des Handballs entwickeln wird, insbesondere in den Bereichen Marktpräsenz, digitale Strategie und Außendarstellung.