
In Biberach fanden am 24. März 2025 bedeutende Gespräche über die politischen Entscheidungen in Berlin und deren Auswirkungen auf die Betriebe in Oberschwaben statt. Bei einer Veranstaltung, zu der hochrangige Gäste wie Katja Maier, die Präsidentin der Handwerkskammer Ulm, und Peter Haas, Hauptgeschäftsführer von Handwerk BW, geladen waren, wurde die Rolle des Handwerks für die regionale Wirtschaft hervorgehoben. Kreishandwerksmeister Max Steigitzer betonte die Wichtigkeit des Handwerks, das sichere Jobs schafft, junge Menschen ausbildet und Tradition mit Moderne verbindet.
Die allgemeine Konjunktur zeigt sich derzeit gedämpft. Doch im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen verzeichnen die Handwerksbetriebe bessere Ausbildungszahlen. Laut Mitteilung der Kreishandwerkerschaft Biberach ist die Zahl der Handwerksbetriebe im vergangenen Jahr gestiegen. Peter Haas informierte über 65 Millionen Euro an Unterstützung für das Handwerk, die im neuen Landeshaushalt bereitgestellt werden. Die Gelder fließen in verschiedene Bereiche, darunter die Ehrenamtsakademie, Personalberatung und die Modernisierung handwerklicher Bildungsstätten. Zudem wurde über geplante Investitionspakete der Bundesregierung diskutiert, die positive Folgen für das Handwerk haben könnten.
Kritik an Mindestlohnüberlegungen
In einem weiteren Kontext, die Mindestlohnkommission hat kürzlich eine neue Geschäftsordnung verabschiedet und startet in ihre dritte Amtszeit. Ziel der Kommission ist es, zukünftige Anpassungen des gesetzlichen Mindestlohns einvernehmlich zu beschließen. Wie Handwerk.com berichtete, hat die letzte Mindestlohnerhöhung im Sommer 2023 für Unmut gesorgt, da sie gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter beschlossen wurde. Bereits angekündigte Erhöhungen der Lohnuntergrenze sehen eine Anhebung auf 12,41 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2024 und auf 12,82 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2025 vor. Die Kommission überprüft den gesetzlichen Mindestlohn alle zwei Jahre, und politische Einmischungen wurden in der Vergangenheit bereits kritisiert, wie zum Beispiel die Erhöhung vom 1. Oktober 2022 ohne die Kommission.
Im bevorstehenden Bundestagswahlkampf 2025 fordern Parteien wie die SPD und die Grünen eine deutliche Anhebung des Mindestlohns. Der Beschluss zur Anpassung der Lohnuntergrenze wird von der Mindestlohnkommission bis spätestens 30. Juni 2025 vorgelegt werden.