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Kampf um Schulplätze: Berlin im Bildungschaos! Wer wird enttäuscht?

In Berlin stehen die Anmeldungen für weiterführende Schulen, einschließlich Gymnasien und Integrierter Sekundarschulen, bis zum 14. März an. Dies betrifft rund 25.000 Schüler, von denen 54 Prozent eine Gymnasialempfehlung haben. Entgegen der Annahme des Senats, dass alle Schüler untergebracht werden konnten, müssen einige weit pendeln, beispielsweise von Pankow nach Grunewald, um einen Platz an einer Schule zu bekommen. Innerhalb des S-Bahn-Rings sind fast alle Schulen übernachgefragt, mit bis zu 49 Prozent mehr Anmeldungen als Plätze in Friedrichshain-Kreuzberg.

Gemäß den Regeln können Kinder mit einem Notendurchschnitt (NC) bis 2,2 sich auf eine weiterführende Schule bewerben. Es zeigt sich jedoch, dass jede Schule ihren eigenen NC festlegt. Ein Beispiel aus Lichtenberg verdeutlicht, dass ein Gymnasium mit einem offiziellen NC von 1,8 tatsächlich einen Schnitt von 1,1 verlangt. Diese Situation führt dazu, dass der Fokus auf Zensuren gelegt wird, während individuelle Talente und soziale Kompetenzen der Schüler ins Hintertreffen geraten. Eltern sind häufig besorgt, dass eine Note von 2 nicht ausreicht, um einen Platz an einem Gymnasium zu erhalten.

Kritik an Bildungspolitik

Die Diskussion um die neuen Übergangsregeln zum Gymnasium wird von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin als problematisch wahrgenommen. Die neue Regelung verstärke die Auslese beim Übergang aufs Gymnasium, wodurch viele Kinder keinen Zugang zu dieser Bildungseinrichtung erhalten. Die Kritik wird auch von den Grünen unterstützt, die die Einführung eines Probeunterrichts als Zugangsvoraussetzung als schwerwiegenden Fehler bewerten. Nur 2,6 Prozent der Kinder bestanden diesen Test, wodurch die soziale Ungleichheit im Bildungssystem weiter verstärkt wird.

Zusätzlich wurden im Schulgesetz Änderungen beschlossen, die Gymnasien als elitäre Bildungseinrichtungen stärken. Der FDP-Landesvorsitzende Christoph Meyer bezeichnete die Ergebnisse des Probeunterrichts als Armutszeugnis für den Senat und fordert umfassende Reformen, einschließlich mehr Autonomie für Schulen und eine bessere Ausstattung. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) plant neue Vorgaben, die eine Gymnasialempfehlung nur bei einem Durchschnitt von bis zu 2,2 vorsehen. Bei einer Durchschnittsnote von 2,3 soll die Empfehlung für Integrierte Sekundarschulen oder Gemeinschaftsschulen erfolgen.